Katzenkastration: Der nächste Frühling kommt bestimmt
Nach einem langen kalten Winter freut sich jeder auf den Frühlingsbeginn. Nicht nur bei Menschen erwachen dann mit den ersten warmen Sonnenstrahlen und den länger werdenden Tagen die Frühlingsgefühle, sondern auch bei Katzen.
„Ein Katzenhalter erkennt an verschiedenen Verhaltensmerkmalen, dass seine weibliche Katze zur Paarung bereit ist“, erklärt Brigitte Eilert-Overbeck, Autorin mehrerer Katzen-Ratgeber. Während dieser mehrtägigen Phase – der Begriff dafür lautet Rolligkeit – ist die Katze unruhig, sehr schmusebedürftig und hat wenig Appetit.
„Sie rollt sich auf dem Boden herum, reckt ihr Hinterteil hoch und stößt gurrende Laute aus, die sich zu einem ,Gesang’ von höchster Intensität steigern“, erklärt die Expertin. Kommt es nicht zur Paarung, wiederholt sich dieser (auch für Menschen nervenaufreibende) Zustand mehrmals im Frühjahr und Herbst. Wenn es zum Winter hin dunkler wird und die Tage kürzer werden, setzen die Zyklen bei Freigänger-Katzen aus. Reine Wohnungskatzen hingegen können zu jeder Jahreszeit das Bedürfnis nach einem Partner haben, da ihre Tage durch künstliches Licht verlängert werden.
Kastration: Eine sinnvolle, hormonelle Entlastung
Bei Katzen, die Freigang haben, kann es während der „heißen Phase“ zu unkontrolliertem Nachwuchs kommen. „Um sicherzustellen, dass es so weit erst gar nicht kommt, sollten Katzenfreunde ihre Freigänger kastrieren lassen“, so Eilert-Overbeck. „Doch auch für reine Wohnungskatzen bedeutet die Kastration – sofern kein Nachwuchswunsch besteht – eine sinnvolle, hormonelle Entlastung. Der Eingriff unterbindet alle Begleitsymptome.“ Dies gilt übrigens auch für unerwünschten Besuch von Katern. Diese merken sofort, wenn ein Weibchen in ihrer näheren Umgebung in Paarungsstimmung ist und wären am liebsten nächtelang auf Streifzügen unterwegs.
Die Nachsorge
In den allermeisten Fällen kommt es bei einer Kastration nicht zu Komplikationen, selten kommt es zu Infektionen und Entzündungen der Naht. Das kann sich beispielsweise dadurch zeigen, dass die Katze nach der Kastration eine Beule hinter der Narbe bildet, dann ist der Tierarzt wieder aufzusuchen. Die frisch operierte Katze sollte vom Tierarzt in einer Transportbox abgeholt werden, geschützt vor Auskühlung durch eine warme Decke. Danach darf sich die Katze ausruhen und sollte an einem ruhigen und warmen Ort so lange in Ruhe schlafen, wie sie möchte. Ruhe ist das wichtigste, am besten in der Transportbox verbleibend, um im Taumel der Narkose beim Aufstehen eine Absturzgefahr zu verhindern.
Wasser kann der frisch operierten Katze schnell wieder zur Verfügung gestellt werden, Futter erst wieder, wenn die Narkose nicht mehr wirkt und das Tier wieder vollständig wach ist. Wichtig in den Tagen nach dem Eingriff ist vor allem, dass sich die Katze die Wunde nicht aufkratzt oder daran leckt, um das Risiko für Wundheilungsstörungen und Infektionen hintanzuhalten. Erst nach zehn Tagen gilt eine Operationswunde als so weit abgeheilt, dass kein Risiko mehr besteht. Erst nach einem Kontrollbesuch beim Tierarzt sollte man Freigänger wieder vor die Haustür lassen.
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Foto: Stefan Bayer/pixelio.de / Quelle: Industrieverband Heimtierbedarf / Postinfo: DB