Gesundheit im Hühnerstall
Wenn Hühner gesund sein, legen sie ein „normales Verhalten“ an den Tag. Daher ist es wichtig, dass Halter wissen, was Hühner unter normalen Umständen tun, wenn sie sich wohlfühlen. Idealerweise leben Hühner an der frischen Luft und dürfen sich frei auf einem Freiluftgelände bewegen.
Ein Stall ist der perfekte Rückzugsort. Sind Hühner glücklich mit ihren Lebensumständen, scharren sie für die Nahrungssuche und gackern sowie krähen, um zu kommunizieren. Was benötigen Hühner für ihre Gesundheit, worauf sollte man bei der Ernährung achten und was ist bei Krankheiten zu tun?
Wie zeigt sich, dass Hühner gesund sind?
Gesunde Hühner zeigen ein Normalverhalten. Zum einen zählt dazu das Gackern, das der Verständigung untereinander dient. Der Hahn hingegen kräht, um sein Revier zu markieren.
Zum anderen scharren gesunde Hühner. Dies dient der Nahrungssuche. Zum natürlichen Futter gehören Gras und Körnern, aber auch Insekten, Schnecken und Würmer. Ebenso wichtig ist die Aufnahme von Steinen. Diese unterstützen den Muskelmagen bei der Zerkleinerung der Nahrung. Wer Hühner füttert, sollte daher auf das richtige Geflügelfutter achten, das die Zufuhr an allen wichtigen Nährstoffen deckt. Ein hochwertiges Futter enthält unter anderem einen abwechslungsreichen Mix aus Körnern und Haferflocken. Gleichzeitig ist die Zufuhr von Muschelkalk sicherzustellen.
Vor allem bei Legegeflügel ist die Versorgung mit Muschelschrot unerlässlich. Der hohe Gehalt an Calcium stellt sicher, dass die Knochen stabil bleiben, die Eierschalen hart werden und die Verdauung gefördert wird. Nur mit Unterstützung der Muschelschalen kann der Muskelmagen die Nahrung ausreichend zerkleinern. Hochwertige Produkte bestehen aus gebrochenen und abgesiebten Meermuscheln, die gewaschen, getrocknet und erhitzt wurden.
Ebenso wichtig, wie auf die gesunde Ernährung zu achten, ist es, für ausreichende Scharrmöglichkeit zu sorgen. Ist dies nicht der Fall, kann das zu einem gestörten Sozialverhalten führen. Nicht selten zeigen sich dann Federpicken oder gar Kannibalismus. Aufgrund des hohen Stresslevels durch Platzmangel beginnen Hühner sich gegenseitig zu picken und andere Hühner niedriger Hackordnung regelrecht zu mobben. Hilfreich neben ausreichend Platz kann in dem Fall auch Ablenkung, z. B. durch hängendes Futter, sein.
Normal hingegen ist es, wenn Hühner Rangordnungskämpfe austragen. In einer Hühnergruppe gibt es eine feste Rangordnung, die zunächst festgelegt werden muss. Meist reichen bereits innerhalb des Stalls Sitzstangen auf gleicher Höhe aus, um diese zu reduzieren.
Was tun bei Hühnerkrankheiten?
Wer Krankheiten und Parasiten vorbeugen will, sollte in jedem Fall für eine artgerechte Haltung und eine umfassende Stallhygiene sorgen. Gleichzeitig ist der regelmäßige Check-up durch einen Tierarzt ebenso wichtig wie Impfungen. Hühner sollte man zudem stets aufmerksam beobachten und im Auge behalten. Zeigen sie ein anderes Verhalten, als es normal der Fall ist, ist das ein eindeutiges Zeichen, dass etwas nicht stimmt. Wichtig ist es, kranke oder verletzte Hühner aus der Gruppe zu nehmen. Zeigt ein Huhn kaum Appetit, schläft den ganzen Tag, hustet oft, schüttelt vermehrt mit dem Kopf, hat Schwierigkeiten beim Atmen oder die Haut verändert sich, ist umgehend ein Tierarzt einzuschalten.
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Foto: © Rosemarie Doll/pixelio.de / Postinfo: SH