Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum
Bei niedlichen Kaninchen, kleinen Kätzchen und verspielten Welpen kriegen nicht nur Kinder leuchtende Augen. Ohne Frage: Tiere sind großartig. Allerdings sollte man niemals vergessen, dass Tiere Lebewesen mit Bedürfnissen und keine Spielsachen sind. Tierschutzorganisationen warnen daher davor, zu Weihnachten lebende Tiere zu verschenken.
„Ein gut gemeintes Geschenk, kann schnell eine sehr traurige Angelegenheit werden. Oft stellt sich erst im Nachhinein heraus, dass die lebendigen Präsente mit der eigenen Lebenssituation nicht kompatibel sind“, sagt Heimtierexpertin Sarah Ross von Vier Pfoten. „Ein Welpe sieht nicht nur süß aus, er will spielen, fressen und muss noch viel lernen. Ein Hund will nicht nur bei Sonnenschein und am Wochenende raus, sondern jeden Tag. Die Anforderungen, die ein Tier mit sich bringt, wird manch einem zu viel. Weil man ein Tier nicht einfach zurückgeben kann, landen jedes Jahr Tausende Vierbeiner in Tierheimen oder sogar auf der Straße. Tiere sind keine Spielsachen und am Ende sind sie die Leidtragenden.“
Ein Haustier bedeutet Verantwortung
Die Anschaffung eines Haustieres ist gründlich abzuwägen. Passt ein Tier zur Familiensituation und zum Lebensstil? Ist ausreichend Zeit für die Betreuung vorhanden? Gibt es vielleicht Allergien in der Familie? All diese Fragen müssen vorab geklärt werden. Auch über die Kosten für Tierarzt, Futter und Pflege sollte man sich Gedanken machen. Wer sich für ein Haustier entscheidet, übernimmt für das Tier Verantwortung. Je nach Lebensdauer kann das bei vielen Tierarten bis zu 15 Jahre oder länger sein.
»Probleme mit dem Haustier?«
Adoptieren und Liebe schenken
Wer sich nach gründlicher Überlegung für die Anschaffung eines Heimtiers entschieden hat, sollte sich zunächst in einem Tierheim umschauen. Dort warten unzählige Vierbeiner auf ein liebevolles Zuhause. „Kaufen Sie bitte niemals ein Tier aus Mitleid und lassen Sie sich nicht auf Schnäppchen im Internet oder in Zeitungsinseraten ein. Hinter vielen Sonderangeboten, insbesondere für Rassewelpen, verbirgt sich oftmals illegaler Welpenhandel. Die Tiere stammen häufig von Zuchtfarmen mit furchtbaren Haltungsbedingungen“, erklärt die Heimtierexpertin und empfiehlt: „Die erste Adresse für ein neues tierisches Familienmitglied sollte stets das Tierheim sein.“
Viele Tierheime vermitteln in den Wochen vor Weihnachten keine Tiere mehr. „Unüberlegte Spontan-Adoptionen können für die Tiere negative Folgen haben, wenn sie erst ein neues Zuhause finden und dann nach kurzer Zeit nicht mehr gewollt sind. Dazu ist gerade die Weihnachtszeit oft sehr hektisch und die Tagesabläufe sind anders als normal. Der neue Schützling kommt ohnehin schon in eine neue, ungewohnte Umgebung, der Feiertagstrubel bedeutet zusätzlichen Stress. Wer ernsthafte Absichten hat, kann die Wochen vor den Feiertagen und dem neuen Jahr dazu nutzen, im Tierheim in Ruhe nach dem richtigen Heimtier zu suchen und die Bewohner kennenzulernen.“
Vorfreude, ist die schönste Freude
Wer ein Tier besitzt, besitzt auch Verantwortung. Leider ist nicht jeder bereit, diese zu tragen. Und so platzen viele Tierheime spätestens zu Beginn der Urlaubssaison aus allen Nähten, weil überforderte Halter sich ihrer lebendigen Weihnachtsgeschenke entledigen. Besonders tragisch ist es, wenn die Tiere ausgesetzt oder anderweitig „entsorgt“ werden. „Wenn es um die Anschaffung eines tierischen Familienmitgliedes geht, sollte man nichts überstürzen. Kindern kann man auch mit einem Buch über Hunde oder Katzen eine Freude machen und sie so von Anfang an, in einen möglichen Adoptionsprozess mit einbinden. So kann sich die ganze Familie gemeinsam auf die Ankuft eines Haustieres vorbereiten und Vorfreude ist doch schließlich die schönste Freude“, so Ross.
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Quelle / Foto: Vier Pfoten
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