Ein Tierarztbesuch kann teuer werden – Versichern schützt.
Ob eine Schnittwunde oder ein Beinbruch, eine chronische Krankheit oder eine Operation: Auch Haustiere wie Hunde, Katzen oder auch Pferde müssen dann und wann unvorhergesehen zum Arzt.
So ein Tierarztbesuch kann richtig teuer werden. Um Tierhalter vor immensen Kosten zu schützen, kann es in vielen Fällen sinnvoll sein, eine Kranken- oder OP Versicherung für ihr Tier abzuschließen.
Hat sich beispielsweise die Katze das Bein gebrochen oder muss der Hund an der Bandscheibe operiert werden, kann das in die Hunderte gehen, bei Pferden im Zuge einer Kolik auch in die Tausende. Die Angebote der Versicherungen dazu sind sehr unterschiedlich und teilen sich in zwei Bereiche auf: in die umfassende und teurere Krankenversicherung, die nahezu alle Kosten abdeckt, und in die begrenzte, aber dafür günstigere OP-Versicherung, die nur die Kosten im Zusammenhang mit einer Operation übernimmt.
»Anstehende OP? Zweite Meinung einholen!«
Wer eine Versicherung für sein Heimtier abschließen möchte, sollte dies tun, solange das Tier noch fit und jung ist. „Einige Anbieter versichern Tiere ab acht Jahren nicht mehr und wenn, kann bei älteren Tieren der Beitrag höher ausfallen“, sagt Gabriele Zeugner von der Verbraucherzentrale in Bremen.
Vor dem Abschluss einer Krankenvollversicherung sollten sich Heimtierhalter genauestens informieren und vergleichen. Nicht alle Versicherungen decken Vorsorgemaßnahmen wie Wurmkuren oder Impfungen ab. Abhängig von Rasse, Größe und Alter kostet beispielsweise die Krankenversicherung für Hunde 20 bis 60 Euro monatlich, die Hunde-Operationsversicherung dagegen knapp die Hälfte. Die Beiträge für Katzen sind niedriger.
Bei Pferden empfiehlt sich beispielsweise eine Pferde-OP-Versicherung. Diese wird von den Versicherern oft in verschiedenen Tarifen angeboten, die Operationen in unterschiedlichem Umfang versichern. Damit keine unvorhergesehenen Kosten anfallen, lohnt es sich vorab die Pferde-OP-Versicherungstarife zu vergleichen. Zudem kann auch eine Tierlebensversicherung in Betracht gezogen werden. Denn stirbt das Pferd in Folge von Krankheit oder Unfall oder kann es nicht mehr zum Reiten, Fahren oder Züchten genutzt werden, ist das auch finanziell ein herber Verlust.
Ein Tag in der Tierklinik Wahlstedt
Wie beim Menschen auch ist der Abschluss der Policen mit Gesundheitsfragen verbunden. „Vorerkrankungen oder chronische Leiden können zu Ablehnung, Ausschlüssen oder Preiszuschlägen führen“, so die Expertin. Daher lohnt es, sich rechtzeitig Gedanken über den Abschluss einer Versicherung zu machen.
„Es ist nicht für jeden Hunde- oder Katzenhalter sinnvoll, eine Krankenversicherung für sein Tier abzuschließen“, sagt Zeugner. Der Abschluss ist eine individuelle Entscheidung und jeder Tierhalter sollte vorher durchrechnen, ob es sich neben den jährlichen Routineuntersuchungen lohnt. „Die sind einmal im Jahr fällig und können für Hunde etwa 150 bis 200 Euro pro Jahr und für Katzen etwa 120 Euro kosten“, weist die Expertin hin. Eine Alternative zur Krankenversicherung: Von Anfang an das Geld für eventuelle Krankheitsfälle des Tieres zu Seite legen und sparen. Für Pferde scheint hingegen aufgrund der hohen Kosten eine Versicherung auf jeden Fall angeraten.
Tierhalter können sich über Versicherungen und ihre Leistungen bei Verbraucherorganisationen wie Stiftung Warentest oder bei Verbraucherzentralen informieren.
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Quelle/Foto: Industrieverband Heimtierbedarf / Postinfo: BA