Gesund durch die richtige Ernährung: Krankheitsbilder bei Katzen durch BARF verbessern
BARFen ist ein Thema, das viele Tierhalter beschäftigt. Wer sich für sein Tier eine besonders gesunde und artgerechte Ernährung wünscht, hat sich vielleicht selbst schon einmal mit den Möglichkeiten des BARFens beschäftigt.
Auch für Katzen ist die biologisch-artgerechte Rohfleisch-Fütterung eine gute Alternative zu Trockenfutter und anderen Fertigprodukten. Das Verdauungssystem der Katze ist aufgrund ihrer genetischen Grundlagen optimal auf die Verwertung von Rohfleisch abgestimmt.
Als Fleischfresser haben Katzen einen kurzen Dünndarm und können vor allem pflanzliche Stoffe, die einen langen Verdauungsvorgang benötigen, auf diesem kurzen Stück des Verdauungssystems nur schwer verwerten. Ihre Abstammung von der afrikanischen Falbkatze macht die heute bekannte Hauskatze zu einem reinen Fleischfresser, der pflanzliche Stoffe zwar grundsätzlich verdauen aber nur schlecht verwerten kann.
Viele wichtige Nährstoffe werden deshalb unverdaut wieder ausgeschieden und stehen dem Stoffwechsel der Katze nicht zur Verfügung. Die im Rohfleisch enthaltenen Nährstoffe können schneller verdaut und damit von der Katze besser verwertet werden. Außerdem zieht der Organismus der Katze Energie ausschließlich auch tierischen Proteinen. Ideal ist deshalb eine ausgewogene Kost aus biologisch-artgerechtem Rohfleisch.
Gesund durch BARF
Viele Katzenhalter haben BARF als besonders artgerechte Ernährung für ihren vierbeinigen Liebling übernommen. Neben den Vorteilen im Bereich der Verdauung und der Nährstoffverwertung kann das BARFen die Katze auch vor einem Überschuss an Ballaststoffen bewahren, der durch eine stark pflanzliche Kost entstehen kann. Nimmt eine Katze zu viele pflanzliche Ballaststoffe auf, kann die Überversorgung die Funktion der Niere und des Harnsystems beeinträchtigen.
Vor allem Getreidezusätze in der Nahrung können der Nierenfunktion schaden und den ph-Wert im Urin verschlechtern. Die Ernährung mit hochwertigem und frisch zubereitetem Frischfleisch entlastet den Stoffwechsel der Katze und kann sich damit positiv auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken. So ist es beispielsweise möglich, verschiedenen auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Stoffwechselstörungen basierenden Allergien durch eine entsprechende Ernährung vorzubeugen.
Wer seine Katze besonders gesund und artgerecht ernähren möchte, ist mit einer Kost aus frischem Rohfleisch gut beraten. Wichtig ist dabei vor allem, dass jede Mahlzeit frisch zubereitet wird und aus qualitativ hochwertigem Fleisch besteht. Da Katzen keine Aasfresser sind, können sie frisches Fleisch nicht nur besser verdauen, sie finden es auch geschmacklich ansprechender.
Kranke Katzen richtig BARFen
Gesunde Katzen können ihre Ernährung grundsätzlich jederzeit und bedenkenlos auf BARF umstellen. Ist das Verdauungssystem der Katze gesund und liegen keinerlei chronische Erkrankungen oder Unverträglichkeiten vor, ist die Auswahl an frischem Fleisch für die Fütterung nahezu unbegrenzt. Im Zweifelsfall sollten Tierhalter sich mit ihrem Tierarzt besprechen, wenn sie die Absicht haben, die Ernährung ihrer Katze auf BARF umzustellen.
Auch für kranke Katzen ist die biologisch-artgerechte Rohfleisch-Fütterung in der Regel zu empfehlen. Je nach Art der Erkrankung und den damit einhergehenden Symptomen kann es allerdings erforderlich sein, den Speiseplan auf die speziellen Bedürfnisse der Katze anzupassen. Der Tierarzt kann im Einzelfall beraten. Auf diese Punkte kommt es beim BARFen kranker Katzen an:
»Ist BARFen für mein Haustier gesund?«
1. Genaue Diagnose stellen
Besonders wichtig ist bei der Diagnose die Frage, ob es sich um eine akute oder um eine chronische Erkrankung handelt. Bei akuten Krankheitsbildern ist es häufig nicht notwendig, die BARF-Kost grundlegend umzustellen. Bei einer chronischen Erkrankung kann es hingegen erforderlich sein, langfristig eine spezielle Diät einzuführen. Diese kann allerdings häufig auch auf BARF basieren. Unabhängig davon, ob es sich um eine akute oder um eine chronische Erkrankung handelt, die Diagnose sollte so präzise wie möglich gestellt werden, damit die Symptome und die Entwicklung der Erkrankung durch die falsche Ernährung nicht verschlimmert werden.
2. Unterversorgung vermeiden
Eine ausreichende Versorgung mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Katze essentiell. Für kranke Katzen kann eine Mangelversorgung aber besonders gefährlich werden, denn das Immunsystem ist durch die Erkrankung bereits geschwächt. Bleiben jetzt noch wichtige Nährstoffe aus, kann dies den Zustand des Tieres verschlechtern.
Eine Mangelversorgung führt dazu, dass der Organismus der Katze die Fettreserven in der Leber angreift. Die Folge kann eine Überlastung dieses lebenswichtigen Organs sein. Ist die Leber einer Katze langfristig überlastet, bildet sie häufig eine hepatische Lipidose aus, die schwere gesundheitliche Folgen bis hin zum Tod mit sich bringen kann. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema BARF für kranke Katzen.
Eine Grundvoraussetzung für die richtige BARF-Diät kranker Katzen ist deshalb eine ausreichende Versorgung mit allen lebenswichtigen Nährstoffen. Der Speiseplan sollte deshalb so angepasst werden, dass eine Unterversorgung unter allen Umständen vermieden wird.
Eine besonders ausgewogene und vollwertige Kost ist vor allem bei chronischen Patienten gesundheitsfördernd. Als Richtwert für eine nährstoffreiche Kost kann die Nährwerttabelle für verschiedene Fleischsorten unter lebensmittel-tabelle.de herangezogen werden. Welche Zusammensetzung für die kranke Katze sinnvoll ist, sollten Tierhalter unbedingt im Anschluss an eine genaue Diagnose mit dem behandelnden Tierarzt besprechen.
3. Appetit fördern
Bei kranken Tieren leidet der Appetit. Deshalb sollten Tierhalter auf Fleischsorten zurückgreifen, die ihr Tier besonders gern frisst. Spezielle Feinschmeckermenüs fördern den Appetit und sorgen dafür, dass die Katze trotz krankheitsbedingter Symptome ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Besonders gut geeignet ist die Kost aus frischem Rohfleisch, wenn die Katze sie mit Genuss verspeist.
Es gibt allerdings auch chronische Erkrankungen, bei denen die Ernährung der Katze auf eine fettreduzierte Kost umgestellt werden muss. Beim BARFen bedeutet das häufig die Fütterung von besonders magerem Fleisch. Da Katzen echte Feinschmecker sind, kann eine derart fettreduzierte Ernährung ihren Appetit deutlich mindern. Tierhalter können aber mit ein paar einfachen Tricks dafür sorgen, dass ihr vierbeiniger Liebling trotzdem mit Appetit zugreift:
- Die Mahlzeiten in viele kleine Portionen aufteilen, die über den Tag verteilt angeboten und jedes Mal ganz frisch zubereitet werden
- Die Mahlzeiten leicht erwärmen oder vorgaren. Durch das Erhitzen werden Geruch und Geschmack der Nahrung verstärkt und die Katze nimmt die Mahlzeit als aromatischer wahr
- Die Nahrung zerkleinern, damit die Nahrungsaufnahme erleichtert wird. Wird das Fressen zu anstrengend, verlieren Katzen schnell den Appetit und nehmen dadurch häufig nicht genug Nahrung zu sich
4. Auf Qualität achten
Viele Krankheitsbilder machen es erforderlich, dass die Proteinmenge, die Katzen täglich zu sich nehmen, reduziert wird, um den Stoffwechsel zu entlasten. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass die aufgenommene Menge an Proteinen besonders hochwertig sein muss, um den Organismus ausreichend mit Energie versorgen zu können. Tierhalter sollten in diese Fall ganz besonders auf die Fleischqualität achten. Enthält das Rohfleisch hochwertiges Protein, kann dieses auch in kleinen Mengen sehr gut aufgenommen und im Stoffwechsel verwertet werden.
Das Zerkleinern der angebotenen Nahrung sorgt dafür, dass die darin enthaltenen Nährstoffe noch besser vom Verdauungssystem der Katze aufgenommen werden können. Schlingt die Katze zu große Stücke hinunter, kann es passieren, dass ein Teil der wertvollen Proteine unverwertet wieder ausgeschieden wird.
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