So können Kaninchenhalter nächtliche Unruhe im Kleintiergehege verhindern
Den ganzen Tag über mümmeln sie friedlich vor sich hin und abends geht es los – die Kaninchen hoppeln durch das Gehege und scheinen keine Ruhe zu finden.
Was auf den Halter wie eine nächtliche Verschwörung der sonst so ruhigen tierischen Mitbewohner wirkt, hat jedoch seine Gründe, denen Kaninchenfreunde mit ein paar Veränderungen entgegenwirken können.
„Wenn Zwergkaninchen abends Radau machen, liegt es zum einen daran, dass sie dämmerungsaktiv sind und zum anderen daran, dass sie nicht ausgelastet sind“, erklärt Kleintierexpertin und Ratgeberautorin Monika Wegler. „Mit genügend Bewegung und Beschäftigung kann man da ganz viel machen.“
Wenn Kaninchenbesitzer ein paar Punkte bei der Haltung der Tiere beachten, können sie bald wieder ruhig schlafen:
• Kaninchen sollten immer zu zweit gehalten werden. Am besten eignet sich die Kombination aus Weibchen und kastriertem Männchen.
• Da für die lauffreudigen Tiere Bewegung sehr wichtig ist, sollten die Kaninchen ausreichend Platz zur Verfügung haben. Aufgepasst beim Kaninchenstall kaufen: Ideal ist ein Kaninchenheim mit Auslauf, der mit Gitterelementen abgesteckt ist oder für kleine Zimmer ein Etagengehege. Eine gute Alternative für Etagenwohnungen mit wenig Platz ist es, den Kaninchen regelmäßigen Freilauf durch die Wohnung zu ermöglichen.
• Ob Laub und Zweige aus dem Wald oder Buddelkiste, Tunnel und Weidenbrücken aus dem Zoofachhandel – Zwergkaninchen lieben abwechslungsreiche Beschäftigung. Wenn sie immer wieder etwas Neues in ihrem Gehege finden, kommt keine Langeweile auf und Tier und Halter haben eine ruhige Nacht.
»Gesundheitliche Probleme mit dem Kaninchen?«
Monika Wegler weiß: „Auslauf, Beschäftigung und ein Artgenosse an der Seite – diese drei Punkte sorgen für ausgeglichene, glückliche Kaninchen und lassen die menschlichen Mitbewohner wieder ungestört schlafen.“ Tipps zur abwechslungsreichen Einrichtung von Kleintiergehegen und weitere Informationen rund um Kaninchen finden Tierfreunde in dem Ratgeber „Mein Zwergkaninchen“ von Monika Wegler.
Weitere Tipps für Kaninchenfreunde:
Menschen sind wichtige Bezugspersonen für Kaninchen. Auch wenn man Kaninchen mindestens zu zweit halten sollte, sind sie doch begeistert vom Spiel mit dem Menschen. Und sie wollen gefordert werden.
Gerade, wenn sie nicht in einem großen Außengehege leben, ist es wichtig, mit ihnen zu spielen und ihnen so Abwechslung und Bewegung zu ermöglichen. Je mehr sich Kinder und Erwachsene auf diese Weise um ihre Mümmelmänner kümmern, umso zutraulicher werden sie.
Kaninchen sind neugierige Tiere und lieben es, nach Leckerlis zu suchen. Verstecken Sie sie unter Decken, in Toilettenpapierrollen, Kartons oder einer Kiste mit alten Handtüchern und lassen Sie die Kaninchen danach suchen.
Interessante Spielzeuge für Kaninchen sind auch Luftballons und Gummibälle, die sie vor sich her stupsen. Außerdem haben Kaninchen gern einen guten Überblick: Legen Sie z.B. ein bisschen Löwenzahn auf verschiedene gut zu erklimmende Kisten, es wird versuchen hochzuhopsen und von einer Kiste zur nächsten hüpfen. Regelmäßige Bewegung dieser Art ist gut für seine Muskeln und macht ihm außerordentlich viel Spaß.
Wer seinen Kaninchen regelmäßig solche Spielstunden gönnt, wird von ihnen heiß und innig geliebt und wird sich wundern, wie lernfähig die Langohren sein können.
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Quelle / Foto: Industrieverband Heimtierbedarf