Deutsche Welpenhändler in Österreich festgenommen
Ein Welpenhändlerpaar aus Deutschland wurde am Dienstag in Österreich wegen Tierquälerei und Betrug festgenommen. Mitarbeiter der Tierschutzorganisation Vier Pfoten hatten sich zuvor als Kaufinteressenten ausgegeben und auf dem Hof der Züchter Videoaufnahmen erstellt.
Die Tierschützer deckten katastrophale hygienische Zustände auf, viele Welpen waren offensichtlich krank. Die 52-Jährige und ihr 43-jähriger Mann züchteten früher in Deutschland. Nach Ärger mit den Behörden und einem Tierhalteverbot zog das Paar auf einen Bauernhof im oberösterreichischen Bezirk Rohrbach. Die Welpen verkauften sie über das Internet. Weiterhin ist man auf der Suche nach Betroffenen, die einen Welpen bei den betrügerischen Händlern gekauft haben.
Hinweise nimmt die Stiftung unter office@vier-pfoten.at sowie die Landespolizeidirektion Oberösterreich unter der Telefonnummer 0043 / 59133403333 entgegen. Denise Schmidt, Kampagnenleiterin Vier Pfoten: „Das Händlerpaar hat die Welpen auf den Plattformen Ebay-Kleinanzeigen.de, Deine-Tierwelt.de, Haustier-Anzeiger.de und Markt.de mit der Ortsangabe ‚Passau‘ eingestellt. Wir appellieren an alle Geschädigten, sich umgehend mit Informationen und Schadensersatzforderungen bei der Polizei zu melden.”
»Probleme mit deinem Haustier?«
“Erst wenn das ganze Ausmaß der Tierquälerei aufgedeckt ist, können die Händler ihrer angemessenen Strafe überführt werden. Grundsätzlich sollten Tierfreunde niemals einen Welpen im Internet kaufen. Das Ausmaß des illegalen Welpenhandels ist enorm und die Gefahr, im Internet einem Betrüger aufzusitzen, ist groß. Es liegt in der Verantwortung der Online-Plattformen, sich von diesen tierfeindlichen und verbraucherschädigenden Aktivitäten durch strikte Regeln zu distanzieren.“
Hintergrundinformationen
Auf Online-Plattformen stehen täglich hunderte Welpen zum Verkauf. Mit oftmals gefälschten Fotos wird für die vermeintlichen Schnäppchen geworben. Wie viel Leid, Betrug und Korruption sich hinter dem Handel verbergen, erfährt der Käufer jedoch nicht.
Besonders in Osteuropa werden tausende Welpen unter schlimmsten Bedingungen produziert. Hundebabys werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt und meist schon krank, verwurmt und mit gefälschten Impfpässen quer durch Europa transportiert.
Ihre neuen Besitzer sind meist mit hohen Tierarztkosten und nicht selten sogar mit dem frühen Tod der Welpen konfrontiert. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten engagiert sich mit einer internationalen Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel und fordert eine europaweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Hunde.
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Quelle / Foto: Vier Pfoten