Versicherungen für Tiere: Was ist notwendig, empfehlenswert oder überflüssig?
Der Mensch versichert sich heutzutage für und gegen alles – oder zumindest wird ihm die Chance dazu geboten.
Das fängt bei den wichtigen und unumgänglichen Versicherungen wie der Krankenversicherung und der Arbeitslosenversicherung an, geht über die Autoversicherung und endet bei der Haftpflichtversicherung.
Dann wäre da noch die Zahnersatz-versicherung, die Lebensversicherung, die Hausratsversicherung, die Unfallversicherung und und und.
Die meisten Menschen neigen tatsächlich dazu, sich gegen alles abzusichern – Vorsicht ist schließlich besser als Nachsicht. Tierhalter sollten dabei aber eine Versicherung auf keinen Fall vergessen: Die Haftpflichtversicherung für ihr Haustier! Doch auch für Tiere wird mehr als nur eine Versicherungsart angeboten.
Die Notwendigkeit der Tierhalterhaftpflichtversicherung
„Eltern haften für ihre Kinder“ gibt es oft genug an Baustellen oder anderen Stellen zu lesen. Tierhalter haften aber auch für ihr Haustier. Das bedeutet, wenn der Hund, das Pferd oder ein anderes sich im Besitz des Tierhalters befindliches Tier einen Schaden verursacht, können gegen den Tierhalter Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Und das nicht nur einmalig, sondern im schlimmsten Fall ein Leben lang – auch wenn der Halter des Tieres keine Schuld an dem Schaden trägt: er ist nun mal für seinen Vierbeiner verantwortlich.
»Krankheitssymptome bei Ihrem Heimtier?«
Schäden, die ein Tier verursachen könnte, sind zum Beispiel folgende:
Personenschäden
Wenn zum Beispiel ein Hund einen Menschen beißt, hat der Tierhalter die möglicherweise entstehenden Kosten zu tragen. Das kann mit noch recht günstigen und einmaligen Schadensersatzzahlungen beginnen, kann jedoch auch bis zur Zahlung eines Verdienstausfalls oder gar einer lebenslangen Berufsunfähigkeitsrente hinaufgehen.
Sachschäden
Gerade bei jungen Tiere kann es schnell vorkommen, dass sie beim Toben etwas herunterreißen und zerstören. Auch hier haftet natürlich wieder der Halter und muss dem Besitzer des beschädigten Gegenstandes die Reparatur oder den Zeitwert ersetzen.
Vermögensschäden
Vermögensschäden entstehen, wenn der Betroffene daran gehindert wird, seinen Beruf auszuüben. Wenn beispielsweise der Hund den Weg versperrt, sodass der Nachbar sein Auto nicht aus der Garage fahren kann und somit einen wichtigen Abflug verpasst, muss der Tierhalter zumindest den Flug ersetzen.
Mietsachschäden
Der Hund mag nicht allein sein und kratzt dann wie wild an der Wohnungstür? Oder er möchte unbedingt nach draußen und haut mehrfach mit seiner Pfote gegen das Fenster, sodass mit der Zeit deutliche Spuren entstehen? Das kann durchaus das eine oder andere Mal passieren und fällt unter den Bereich Mietsachschäden.
Flurschäden
Viele Hunde haben die Angewohnheit, ausgiebig zu buddeln. Passiert dies aber im Garten des Nachbarn, kann das schon mal zu Ärger führen. Die Kosten des entstandenen Schadens hat dann der Tierhalter zu zahlen.
Ungewollte Deckung
Nicht kastrierte Rüden möchten ihrem Trieb natürlich nachgehen. Da kann es schon mal sein, dass der Vierbeiner ausbüxt und die momentan läufige Nachbarshündin deckt. Dem Nachbarn entstehen damit gegebenenfalls auch Kosten, die vom Tierhalter des Rüden übernommen werden müssen. Die Rede ist hierbei von sogenannter tierischer Unberechenbarkeit und wurde vom Bundesgerichtshof in der Vergangenheit bereits detailliert besprochen und verabschiedet, wie in folgendem Beitrag nachzulesen ist.
Egal ob Hund, Pferd oder ein anderes größeres Tier und egal, wie lieb und gut erzogen der Vierbeiner eigentlich sein mag: Jedes Tier kann einen Schaden anrichten, der dem Tierhalter einiges an Geld kosten kann.
Denn manche Schäden sind tatsächlich schnell passiert, haben aber enorme finanzielle Folgen. Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung ist daher nicht nur empfehlenswert, sondern notwendig, wenn der Halter des Tieres nicht unnötig tief in die Tasche greifen möchte.
Allerdings decken nicht alle Tierhalterhaftpflichtversicherungen sämtliche oben genannten Schäden ab. Unter Tarifcheck24 lassen sich Versicherungen für Hund, Pferd oder Esel zu diesem Zweck vergleichen – und auch solch ein Vergleich ist empfehlenswert.
Ist eine Krankenversicherung für das Tier sinnvoll?
Wenn der Mensch krank wird, ist eine Krankenversicherung ein wahrer Segen, Behandlungskosten und Medikamente können mitunter schließlich ziemlich ins Geld gehen. Auch wenn ein längerer Dienstausfall ansteht, übernimmt die Krankenkasse zumindest einen Teil des Gehaltes. Bei einem Tier fällt natürlich der Berufsausfall weg, die Behandlungskosten sind aber ebenfalls immens.
Jeder, der mit seinem Tier auch nur regelmäßig zum Impfen geht, weiß, dass ein Tierarztbesuch schon mal ein Loch in die Geldbörse reißen kann. Muss das Tier dann wohlmöglich über einen längeren Zeitraum medikamentös behandelt werden oder hat gar eine schwere oder chronische Krankheit, so tun die Kosten – trotz aller Liebe zum Tier – schon ein wenig weh. Um allzu hohe Kosten zu umgehen, kann sich das Abschließen einer Krankenversicherung für das Haustier – egal ob Hund, Katze oder Meerschweinchen – eventuell sogar lohnen.
Eine Krankenversicherung dieser Art kann womöglich eine bis zu 100%ige Erstattung der Tierarztkosten bedeuten, zumindest aber eine Übernahme von Teilkosten.
Allerdings sollte beachtet werden, dass eine solche Versicherung gut und gerne 30 € oder mehr (je nach Abschluss und Tierart) im Monat kosten kann.
Wer also ein Tier daheim hat, das in letzter Zeit nur selten krank geworden ist, der könnte sich über die zusätzlichen – in dem Fall dann unnötigen – Kosten ärgern. Wessen Tier aber mindestens einmal im Monat beim Tierarzt vorbei schauen muss, hat die Versicherungskosten schnell wieder drin. Krankenversicherungen für das Haustier sind also durchaus empfehlenswert, wenngleich sie auch abgewogen werden sollten.
Bevor ein Tierhalter die erstbeste Versicherung abschließt, sollte er sich umhören, ob es nicht noch bessere Versicherungsmöglichkeiten gibt. Denn die Versicherungen unterscheiden sich nicht nur preislich, sondern auch im Umfang. Wer beispielsweise nichts von homöopathischen Behandlungen hält, kann mit einer Versicherung, die hauptsächlich die Kosten einer solchen Behandlung trägt, nur wenig anfangen. Auch wird der Besitzer einer Hündin nicht von den Mehrkosten profitieren, die eine Versicherung gegen ungewollte Deckung beinhaltet.
Im Großen und Ganzen richtet sich der Preis einer Versicherung dann neben den Leistungen auch nach folgenden Kriterien:
- Tierart
- Tierrasse
- Anzahl der Tiere
- evtl. Alter des Tierhalters
- Vorerkrankungen des Tieres
Hier heißt es also, sich ein wenig Zeit nehmen und das ideale Versicherungspaket für sich und seinen Vierbeiner finden!
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