Trendsport Treibball: „Fußball“ für Mensch und Hund
Hund Malouk sitzt auf der Rasenfläche, vor ihm ein Gymnastikball. Voller Konzentration blickt er zu seinem Frauchen, Anja Jakob, die im Treibballtor steht.
Schon geht es los: Blitzschnell reagiert der Rüde auf das Zeichen seines Frauchens. Rasant treibt er den Ball mit der Schnauze voran, schlägt einen Haken und versenkt ihn im Tor.
Hinter dieser spannenden Szene einer Treibball-Session steckt viel mehr, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. „Ziel des Spiels ist es, dass der Hund auf Anweisung seines Besitzers Bälle in ein Tor treibt. Aufbau und Spielablauf sind simpel. Benötigt werden acht Gymnastikbälle, eine Rasenfläche, ein Tor, ein Mensch und ein Hund.
Der Durchmesser der Bälle variiert je nach Hundegröße zwischen 15 und 85 cm. Zu Beginn liegen die Bälle etwa 15 bis 25 Meter vom Tor entfernt, Mensch und Hund befinden sich neben oder in dem Tor. Auf Anweisung des Hundebesitzers begibt sich der Hund auf das Spielfeld.
»Fragen zum Thema Sport mit Hunden?«
Mithilfe verschiedener Signale weiß der vierbeinige Feldspieler, was er zu tun hat, in welcher Richtung er das Feld ablaufen, wo er sich platzieren oder wann er den jeweiligen Ball ins Tor treiben soll“, erklärt Anja Jakob, Hundeexpertin und Sachbuchautorin zum Thema Treibball aus Landsberg am Lech.
Das Spiel fordert den tierischen Treibballer nicht nur körperlich, auch seine volle Konzentration ist gefragt. „Treibball ist viel mehr als die bloße Beschäftigung gelangweilter Hunde“, verdeutlicht Jakob. „Bei diesem Sport sind Mensch und Hund gefordert. Die Kommunikation zwischen beiden ist dabei enorm wichtig und wird spielerisch intensiviert.“
Auch für weniger sportliche Spieler ist Treibball bestens geeignet: „Das Tolle an dem Sport ist, dass jeder Hund ihn ausüben kann. Alter oder Hunderasse spielen keine Rolle.
Auch Hunde mit Handicap können Treibball spielen. Das gleiche gilt auch für den Hundehalter“, berichtet die Expertin.
Ein wenig Durchhaltevermögen gehöre schon dazu, jedoch sei der Sport schnell erlernt. Möchte man nur zum Spaß ein bisschen Treibball spielen, reichen oft schon wenige Tage Übung – je nach Wesen und Erziehung des Hundes.
Wer auf Turnieren antreten möchte, sollte ein halbes bis ein Jahr Training einplanen. Bei solchen Wettbewerben kommt es nicht nur darauf an, welches Mensch-Hund-Team die Bälle am schnellsten in das Tor bugsiert. Nach einem Punktesystem fließen auch Präzision und Effizienz der Mensch-Hund-Kommunikation mit in die Bewertung ein.
Wieso also nicht eine eigene kleine „Fußball-WM“ zusammen mit zwei- und vierbeinigen Freunden im heimischen Garten veranstalten? Das hält fit und steigert das Wir-Gefühl zwischen Menschen und Hunden.
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