Mobbing in der Hundeauslaufzone: Wie verhalte ich mich richtig?
Meistens ist es nur ein unscheinbarer, eingezäunter Grünbereich mitten in der Stadt. Im Idealfall ist eine Hundeauslaufzone eine Wohlfühloase für unsere Vierbeiner, in der sie ausgelassen mit Artgenossen spielen können.
Immer wieder jedoch kommt es in Hundeauslaufzonen zu unschönen Szenen: Hunde werden gemobbt, verhalten sich aggressiv, Hundehalter nehmen zu wenig Rücksicht auf fremde Hunde, es kommt zu Streit mit anderen Haltern etc.
Mit ein paar Faustregeln lassen sich viele Konflikte vermeiden. Generell ist es wichtig, dass Hundehalter die Körpersprache der Hunde lesen und interpretieren können.
So ist beispielsweise nicht jeder Vierbeiner für die Hundeauslaufzone geeignet. Für manche Tiere bedeutet sie schlicht Stress und Überforderung. „Auch wenn Herrchen oder Frauchen gerne hätten, dass ihr Hund mit Artgenossen spielt, sollte die Hundeauslaufzone dann besser gemieden werden,“ sagt Birgitt Thiesmann, Heimtierexpertin von Vier Pfoten.
Vor dem Betreten empfiehlt es sich außerdem, die Lage zu checken: Befindet sich in der Auslaufzone gerade ein Hund, der sich nicht mit anderen versteht, sprechen sich vernünftige Besitzer besser ab. Neuankömmlinge warten, bis der betreffende Hund gesichert ist (mit Leine und/oder Maulkorb) oder die Hundeauslaufzone verlassen hat.
»Fragen zum Thema Gassigehen?«
Die Verantwortung für den Hund sollte auf keinen Fall mit Betreten einer Hundeauslaufzone abgegeben werden. Birgitt Thiesmann: „Wir beobachten oft, dass die Tiere sich selbst überlassen werden, während die Besitzer mit anderen Dingen, etwa ihrem Handy, beschäftigt sind. Die Hunde spüren das sofort und reagieren möglicherweise mit Mobbing oder dominantem Verhalten. Steuert man nicht bewusst dagegen, besteht das Risiko, dass sie dieses Verhalten wiederholen und es sich so festigt.”
Auch wenn es gut gemeint ist: Spielzeug führt in Hundezonen oft zu Konflikten, ebenso wie mitgebrachte Leckerlis. „Der eigene Vierbeiner sollte nur dann mit Futter belohnt werden, wenn kein anderer Hund in der Nähe ist“, rät Thiesmann. Fremde Hunde sollten grundsätzlich nicht gefüttert werden.
Die Expertin empfiehlt Hundebesitzern, in den Auslaufzonen mit ihrem Tier in Bewegung zu bleiben und die Kommunikation nicht abreißen zu lassen. Das macht dem Vierbeiner nicht nur Spaß, sondern festigt gleichzeitig auch die Bindung zwischen Hund und Mensch.
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Quelle: Vier Pfoten / Foto: VierPfoten-Sarah Ross
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