Heimtierhaltung und die Gesundheitsrisiken für Kinder
Die Deutschen lieben ihre Haustiere – so überrascht es kaum, dass rund 31 Millionen Katzen, Hunde, Ziervögel und Kleinsäuger in der Bundesrepublik zuhause sind.
Hinzu kommen außerdem rund 12 Prozent an Nicht-Tierhaltern, die ebenfalls gern ein Tier hätten, wobei vor allem Hunde und Katzen ganz weit vorne stehen.
Demnach sind also rund die Hälfte aller Deutschen echte Heimtierfans. Mit der Anschaffung eines Tieres geht jedoch auch die Sorge einher, denn gerade in Familien mit kleinen Kindern fragen sich die Eltern, wie und ob sich ihre Sprösslinge mit Viren und Bakterien anstecken könnten.
Durch die enge Gemeinschaft zwischen Mensch und Tier kann es zwischen beiden Parteien mitunter tatsächlich zu Krankheitsübertragungen kommen, wobei insbesondere Infektionen und allergische Reaktionen aber auch Unfälle die Folge sind.
Häufig betrachten unerfahrene Tierhalter oder Nicht-Tierhalter den Tierkontakt daher auch kritisch und haben Vorbehalte und Bedenken bei der Anschaffung. Zu den gängigsten Sorgen gehören:
- Das Einschleppen von Krankheitserregern, Schmutz, Haaren und Ausscheidungen,
- Die Verschmutzung der Kleidung
- Ein Auslösen oder Verschlimmern von Allergien
Des Weiteren stehen sorgen sich Eltern und Erziehungsberechtigte jedoch auch um mögliche Unfälle, die durch Anspringen, Umreißen oder Stolpern entstehen könnten, ebenso wird das Beißen und Kratzen skeptisch betrachtet. Sinnvoll ist demnach eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesen Punkten, bevor es schließlich an den Kauf eines Tieres geht, wenngleich einerseits entsprechende Impfungen und andererseits die fachgemäße Erziehung eines Tieres einen Großteil dieser Sorgen eliminieren dürften.
Auch hier können Tierhalter sich bereits direkt bei der Anschaffung an einige hilfreiche Tipps und Hinweise halten, um den gesundheitlichen Zustand des neuen Familienmitglieds zu überprüfen. Ganz egal, ob über Bekannte, beim Rassezüchter oder aus dem Tierheim, in der Regel können folgende Punkte späteren Ärger effizient vermeiden, vor allem wenn es um Hunde und Katzen geht:
- Überprüfung von Augen und Nase – Ausfluss, Verklebungen und Verkrustungen lassen auf einen nicht einwandfreien Gesundheitszustand schließen, zudem sollten die Augen klar und glänzend sein.
- Auch Ohren und Zähne sollten überprüft werden – während erstere sauber, geruchlos und ohne wässrige Absonderungen sein sollten, sind Zahnfleisch und Zunge des Tieres im Idealfall rosa und auch die Zähne befinden sich in gutem Zustand.
- Nicht zuletzt lässt sich auch an dem Verhalten des Tieres erkennen, wie dieses sich fühlt. Ein gesunder Hund ist beispielsweise in der Regel neugierig, beschnuppert die Fremden und sitzt nicht teilnahmslos in der Ecke. Jungtiere spielen und balgen sich außerdem mit ihren Geschwistern.
Hygiene und Gesundheit im Alltag mit dem Tier
Grundsätzlich lässt sich außerdem sagen, dass Tiere gut für Kinder sind, denn schließlich sorgen sie für eine gesunde Entwicklung der kindlichen Abwehr. Einige Punkte sollten beim Einzug des Vierbeiners jedoch in jedem Fall beachtet werden. Besonders sinnvoll, aber auch einfach in der Umsetzung ist das simple Händewaschen nach dem Tierkontakt, vor allem vor dem Essen. Aber auch Kleinigkeiten wie das Küssen der Tierschnauze oder ähnliches sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Gerade bei Katzen, die der täglichen Fellpflege nachgehen, kann auch das Herausbürsten und Kämmen alter Haare helfen – ansonsten gilt tägliches Saugen von Teppichen und Sitzmöbeln.
Auch die Gesundheitsvorsorge des Tiers ist ein wichtiger Aspekt, der im Alltag jedoch selbstverständlich sein sollte. Dazu zählen beispielsweise Impfungen und regelmäßige Entwurmungen, aber auch vor Ektoparasiten wie Läusen und Zecken bietet sich in der entsprechenden Jahreszeit ein spezieller Schutz an. Ebenfalls sinnvoll ist außerdem die Impfung aller Familienmitglieder gegen Tetanus, da es beim friedlichen Spielen immer einmal wieder zu kleinen Kratzern kommen kann.
Welche Krankheitsbilder dabei mit besonderer Vorsicht zu behandeln sind und wie die optimale Beziehung zwischen Kind und Tier gelingt, können besorgte Eltern beispielsweise bei Gesundheitsfrage nachlesen. In den dortigen Ratgebern, gestellten Fragen und interessanten Antworten erfahren Erziehungsberechtigte schnelle Hilfe und können Rat aus persönlichen Erfahrungen anderer Teilnehmer erhalten.
Wurmerkrankungen bei Hund und Katze
Vorteile der Heimtierhaltung
Obwohl die Ansteckung durch Tiere also durchaus möglich ist, kann diese durch entsprechende Pflege und gesundheitliche Vorsorge beider Parteien in der Regel schnell und problemlos verhindert werden. Zudem bietet die Haltung von Hund, Katze und Co. auch zahlreiche Vorteile und sorgt für gesundheitsfördernde Einflüsse. So bieten allein schon die Versorgung und der regelmäßige Umgang mit den Tieren eine sinnvolle Beschäftigung abseits des privaten und beruflichen Stresses, die bei vielen Menschen Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit steigert.
Unter anderem gibt die Pflege dem Halter das Gefühl gebraucht zu werden, aber auch Selbstvertrauen und Selbstachtung lassen sich durch die regelmäßige Pflege und den Umgang entwickeln. Häufig werden Tiere außerdem zu Kommunikationspartnern – gerade bei einsamen Menschen stellen sie somit eine sinnvolle Alternative zu Selbstgesprächen dar und unterstützen den Prozess der Meinungsbildung und das Lösen zwischenmenschlicher Probleme. Zur Stressbewältigung vertrauen viele Menschen außerdem auf das Beobachten und Streicheln ihrer tierischen Begleiter, wodurch Aggressionen effektiv abgebaut werden können. Insbesondere Hunde fungieren darüber hinaus häufig als Beschützer, sodass der Tierkontakt oftmals auch angstmindernd wirkt.
Nicht zuletzt ist außerdem zu bedenken, dass Heimtiere das Verantwortungsbewusstsein von Kindern maßgeblich beeinflussen können. Regelmäßiges Füttern und Pflegen sowie das Achten auf die Gesundheit des tierischen Freundes führen dabei zu einem ausgeprägten Verantwortungsgefühl und vermitteln die Wichtigkeit eines friedlichen Miteinanders. Diese Art der frühen Fürsorge kann sich im späteren Erwachsenenleben durchaus bezahlt machen.
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Therapie mit Tieren
Gerade Hunde eignen sich übrigens nicht nur als treue Familienmitglieder, sondern häufig auch als ideale Therapiebegleiter und werden immer häufiger im Rahmen pädagogischer Maßnahmen eingesetzt, beispielsweise an Schulen, um die Arbeit der Lehrer positiv zu beeinflussen. Insbesondere die Bereiche Sozialverhalten, Emotionalität, Sprache und Kommunikation sowie Lern- und Arbeitsverhalten werden dabei von dem vierbeinigen Begleiter unterstützt. Auch hier zeigt sich jedoch, dass ein ausgearbeiteter Hygieneplan durchaus seine Berechtigung hat, um das Risiko möglicher Infektionsübertragungen vom Hund auf den Menschen und umgekehrt von vornherein zu unterbinden oder zumindest zu minimieren.
In einem ersten Schritt wird ein solcher Schulhund jedoch nach seinem Charakter ausgewählt – ruhig und aggressionslos sollte dieser sein, damit auch in bedrängten oder stressigen Situationen keinerlei Gefahr besteht. Zudem bietet sich eine entsprechende Fortbildung des Lehrers gemeinsam mit dem Tier an, aber auch Schüler sollten die Körpersprache des Tieres richtig deuten lernen und adäquat auf den Hund zugehen können. Darüber hinaus werden regelmäßige tierärztliche Gesundheitsatteste, Impfausweise, Entwurmungsprotokolle und Versicherungsnachweise benötigt.
Auch entsprechende Zugangsbeschränkungen sollten bedacht werden, vor allem die Schulküche sowie der Kontakt zu Schülern mit Hundeallergien gehören in der Regel dazu. Werden die gesundheitlichen Richtlinien eingehalten, so entpuppt sich der tierische Begleiter in den meisten Fällen jedoch als willkommene Abwechslung, die nicht nur für Lehrer als Unterrichtsstütze dient, sondern auch von den Kindern als freundlicher Spielkamerad aufgenommen wird.
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