Aufregung um tote Katze für Fuchsjagd
Im Ortsteil Pebering im salzburgischen Eugendorf machten spielende Kinder einen grausigen Fund. Sie entdeckten in einem schmalen Rinnsal nahe einem Hochstand am Waldrand einige zum Teil skelettierte Tierkadaver, darunter auch Katzen, berichten die Salzburger Nachrichten in einer aktuellen Ausgabe.
Lokale Tierschützer fanden unter den Kadavern auch solche mit Schussverletzungen. Die Schussverletzungen einer dort gefundenen Katze erklärte der zuständige Jäger damit, dass wildernde Katzen im Revier geschossen werden dürfen.
Er versicherte aber, dass er keine Haustier schießen würde, die er kenne – er würde dann zuerst die Besitzer verständigen. Die Kadaver werden von den Jägern zum sogenannten Ludern verwendet. Der Begriff beschreibt das Anlocken von Füchsen mit Aas, um diese dann bejagen zu können. Grund ist die Bekämpfung des Fuchsbandwurmes sowie räudige Tiere, auch würden die Füchse verstärkt in den menschlichen Soedlungsraum eindringen und ihre Scheu verlieren.
Die Tierschützer kritisierten allerdings, dass die Fuchsjagd an sich nicht notwendig wäre und die Natur selbst sich regulieren sollte. Auch aufgrund von Wilderei werden jährlich hunderte Haustiere von Jägern erschossen. Im Jahr 2011 kamen allein in Österreich ca. 80.000 Wildtiere im Straßenverkehr zu Tode, durch landwirtschaftliches Gerät werden jährlich Tausende Rehkitze und junge Feldhasen getötet.
Im Vergleich dazu ist die Anzahl der tatsächlich durch Hunde und Katzen gewilderten Tiere verschwindend gering. Hundehalter sollen keineswegs aus der Verantwortung für ihr Tier (Leinen- bzw. Aufsichtspflicht) entlassen werden, der Abschuss des geliebten Vierbeiners ist jedoch ein tiefer Einschnitt und für Kinder oftmals eine traumatische Erfahrung.
Der Österreichische Tierschutzverein fordert in diesem Zusammenhang ein Verbot des Haustierabschusses. Um die Öffentlichkeit auf dieses Thema hinzuweisen, hat der Verein eine Aufklärungsaktion gestartet.
Anlässlich der Messe “Hohe Jagd und Fischerei” im Messezentrum Salzburg vor einigen Tagen, fuhren sogenannte Promo-Bikes durch die Salzburger Altstadt. Große Fahrradanhänger mit dem aktuellen Sujet “Stoppt den Haustierabschuss” sollten so auf diese Weise von vielen Menschen gesehen werden.
Die darauf gezeigten Fotos vermisster Hunde und Katzen machten deutlich, dass der Verbleib unzähliger vierbeiniger Familienmitglieder wegen des legalen Haustierabschusses ungeklärt ist. Auch Flyer wurden an interessierte Passanten verteilt, um viele Unterstützer für das Abschussverbot zu gewinnen. Ein Unterzeichnen der Petition ist weiterhin unter www.stopptdenhaustierabschuss.at möglich.
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