Zecken: Zahl der Infektionen mit Borreliose, FSME und Babesiose steigt
Die Zecke gilt laut Veterinärmedizin-Experten als das gefährlichste Tier in unseren Breiten. Kein anderes Tier ist für so viele Infektionen verantwortlich wie der kleine Blutsauger.
Ab Temperaturen über 7°C erwachen die Spinnentiere aus der Winterstarre. Zecken können als Überträger von Krankheiten nicht nur dem Menschen, sondern auch Heimtieren gefährlich werden. Experten appellieren daher an alle Hunde- und Katzenhalter, ihre Schützlinge nach jedem Auslauf auf Zecken zu untersuchen.
Explosionsartige Vermehrung
„Nach den langen Wintermonaten werden sich die Zecken nun explosionsartig vermehren“, warnt Dr. Martina Stephany. Auch wenn der Schwerpunkt der Erkrankungen bisher in Süddeutschland liegt, steigt in Norddeutschland die Zahl der Infektionen mit Borreliose, FSME und Babesiose an. Die Babesiose, auch „Hunde-Malaria“ genannt, wird durch die sogenannte Auwaldzecke übertragen. Erste Symptome sind Erschöpfung und Appetitlosigkeit, die sich bis zur Blutarmut (Anämie) mit Fieber und Lethargie steigern können. Im Verdachtsfall sollte sofort der Tierarzt aufgesucht werden – ohne Behandlung verläuft die Erkrankung tödlich.
»Fragen zum Thema Zeckengefahr?«
Erste Warnsignale
Das gilt auch für die Gehirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis). Auch hier sind Schwäche und Schläfrigkeit erste Warnsignale, gefolgt von hohem Fieber und Krampfanfällen. Allerdings wird FSME meist nur bei immunschwachen Tieren diagnostiziert. Borreliose kann im Frühstadium durch eine Behandlung mit Antibiotika geheilt werden. Ohne Behandlung kommt es zu Fieberschüben, Müdigkeit und Gelenkentzündungen, die schließlich zu Lähmungen führen. Eine Impfung ist empfehlenswert, bietet jedoch leider keinen hundertprozentigen Schutz.
Gründliche Untersuchungen angeraten
Dr. Stephany rät: „Nach jedem Freilauf sollte der Körper von Hund und Katze gründlich untersucht werden. Entdeckte Zecken sind sofort zu entfernen.“ Darüber hinaus schützen „Spot-on“-Präparate vom Tierarzt. Sie werden in den Nacken geträufelt, so dass das Tier sie nicht ablecken kann. Es gibt Präparate, die sowohl abwehrend als auch abtötend gegen Zecken wirken. Vorsicht ist bei dem Wirkstoff „Permethrin“ geboten: Während Hunde das Präparat sehr gut vertragen, ist es für Katzen giftig. „Lesen Sie die Gebrauchsanweisung genau und behandeln Sie Hunde und Katzen nicht mit dem gleichen Mittel“, so Dr. Stephany. Vor allem bei Katzen sind die „Spot-on“-Präparate den Parasitenschutz- Halsbändern vorzuziehen, da die Katze beim Streunen und Klettern am Halsband hängen bleiben kann. Für Hunde sind die Halsbänder allerdings eine gute Alternative.
MEHR ZUM THEMA
Hepatozoonose – wirksamste Vorbeugung ist der Schutz vor Zecken
Floh- und Zeckenschutz auch im Herbst und Winter
Borelliose bei Hunden
Foto: © VIER PFOTEN, George Nedelcu / Postinfo: 01040513
[...] ZUM THEMA Zecken: Zahl der Infektionen mit Borreliose, FSME und Babesiose steigt Hepatozoonose – wirksamste Vorbeugung ist der Schutz vor Zecken Floh- und Zeckenschutz auch im [...]
[...] Zecken sind keine Insekten, sondern gehören zu den Spinnentieren. Das erkennt man an den typischen vier Beinpaaren der erwachsenen Parasiten. Zecken ernähren sich von Blut. Sie nutzen zum Blutsaugen stechende Mundwerkzeuge und einen mit Widerhaken besetzten Saugrüssel, der in die Haut des Wirtstieres eingebohrt wird. Zecken saugen nicht nur Blut, sondern übertragen dabei gefährliche Krankheitserreger. [...]