Lebende Kaninchen gehören nicht ins Osternest
Ob aus Schokolade, Plüsch oder als Grußkarte – zu Ostern werden gerne Hasen aller Art verschenkt. Doch häufig befinden sich auch lebende Tiere in den Osternestern. Tierschutzorganisationen warnen vor unüberlegten Käufen und appellieren an Eltern und Großeltern, Kindern keine lebenden Kaninchen zu schenken. Deren Anschaffung muss gründlich überlegt und vorbereitet sein.
„Die im Handel erhältlichen Kaninchen, fälschlicherweise oft Hasen genannt, sind keine Kuscheltiere, sondern fühlende Wesen. Sie erfordern viel Pflege und Verantwortungsbewusstsein“, sagt Dr. Martina Stephany von Vier Pfoten. Die sozialen Tiere brauchen sehr viel Platz und leben am liebsten in Kolonien.
In Österreich ist es deswegen beispielsweise verboten, Kaninchen einzeln oder mit artfremden Tieren zu halten. „Obwohl ihr putziges Äußeres zum Liebhaben und Knuddeln verleitet, mögen viele Langohren nicht angefasst werden. Als Fluchttiere verfallen sie beim Hochheben oft in eine Schockstarre, die als Wohlbefinden interpretiert wird. Dabei kann es passieren, dass die Tiere aus Angst zubeißen“, warnt Dr. Stephany.
Sind die Kinder von ihrem neuen Tier enttäuscht oder gelangweilt, beginnt für dieses meistens ein armseliges Dasein. Vom Umtausch ausgeschlossen, fristen die Kaninchen ein freudloses Leben in viel zu kleinen Käfigen, werden im Tierheim abgegeben oder sogar ausgesetzt. „Eine Anschaffung muss deshalb gut überlegt sein“, so Dr. Stephany. „Übrigens ist auch ein Meerschweinchen oder ein Hamster kein Ersatz für einen Artgenossen. „Diese völlig artfremden Tiere ‚sprechen‘ verschiedene Sprachen und haben auch komplett verschiedene Ansprüche. Sie können nichts miteinander anfangen.“
Kaninchen sind Tiere, die am liebsten den ganzen Tag hoppeln, graben und miteinander kuscheln. Die handelsüblichen Käfige – meist aus billigem Plastik – bieten nicht annähernd genügend Platz und schon gar keine artgerechte Haltung. Und auch die Ernährung ist nicht so einfach, wie vielleicht vermutet: „Körnerfutter ist Mastfutter und macht die Tiere auf Dauer krank. Besser ist die Ernährung mit Heu, sowie frischem Gemüse und Gräsern“, so Dr. Stephany.
Nicht zu vergessen: Kaninchen können bis zu sechs Mal im Jahr bis zu sechs Junge bekommen. Eine Kastration ist deshalb unumgänglich. daher der Apell an Eltern und Großeltern, Kindern nicht leichtfertig ein Tier zu schenken. Denn: Wer ein Tier verschenkt, verschenkt ein Leben.
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