Ãœber 50 Schlittenhunde abgeschlachtet – Urteil: Bewährungstrafe!
Kanada – Nach einem unglaublichen Massaker an Schlittenhunden im Jahre 2010, das erst im Frühjahr 2011 publik wurde (TierarztBLOG berichtete), ist jetzt das Urteil gesprochen worden.
Die Tierschutzorganisation BC SPCA in der Provinz British Columbia deckte damals auf, dass ein Trekking-Veranstalter über 100 Schlittenhunde getötet haben sollte, weil die Nachfrage nach den Ausflugstouren zu gering gewesen sei.
Marcie Moriarty, Leiterin der Untersuchungs-gruppe bei Tierschutzvergehen der BC SPCA: Die Firma Outdoor Adventures Whistler hatte einen ihrer Mitarbeiter beauftragt, ein wahres Blutbad unter den Hunden anzurichten. Einige der Tiere sind erschossen worden, anderen wurde die Kehle durchgeschnitten. Danach wurden deren Körper in ein Massengrab geworfen. Lokalen Medienberichten zur Folge habe das Unternehmen nach den Olympischen Winterspielen im Februar 2010 auf eine große Nachfrage nach Schlittenrennen gesetzt. Für viele Touristen gehörte eine solche Fahrt zu den Höhepunkten ihres Olympia-Besuchs. Nach den Winterspielen aber ließ die Nachfrage drastisch nach. Da habe man die Schlittenhunde im April 2010 getötet.
Im Prozeß kam folgendes hervor: Der 40-jährige Angeklagte Robert Fawcett war an dem Unternehmen beteiligt. Nachdem die Touristen ausblieben wurde ihm das Geld für die Betreuung der Hunde zusammengestrichen, er konnte sie nicht mehr ordnungsgemäß zu versorgen. Versuche sie zu verkaufen oder an Hundefreunde abzugeben waren erfolglos. Daraufhin erschoss er 56 Hunde, teils im Rudel, was bei den anderen Tieren Panik und Angst auslöste. Kanadische Medien berichteten von einer blutigen Hinrichtung.
Die Bevölkerung von Whistler und Umgebung, ja ganz Kanada, war entsetzt und fassunglos. Ein Boycottaufruf der beschuldigten Firma auf Facebook fand in kürzester Zeit tausende Unterstützer. Ermittlungen wurden eingeleitet, der Name des Angstellten wird aus guten Gründen nicht bekanntgegeben. Der Besitzer des Unternehmens versuchte sich zu rechtfertigen (siehe Video), die Tiere doch nicht auf diese Weise zu töten angeordnet zu haben.
Nun wurde endlich das Urteil gefällt: Dreijährige Haftstrafe auf Bewährung und Geldstrafe von 1500 Dollar. Fawcett hatte sich schuldig bekannt, ein psychiatrisches Gutachten bescheinigte ihm “mentale Instabilität”. Die Höchststrafe nach kanadischem Recht wäre eine fünfjährige Haftstrafe und 75.000 Dollar Geldstrafe gewesen. Der Richter argumentierte, der Angeklagte stand unter extremen Stress und hätte vermeintlich im “besten Interesse” der Tiere gehandelt. Die Tierschutzgesetze in British Columbia wurden nach dieser Tat wenigstens verschärft.
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Quelle: BC SPCA / Foto: Wolfgang Hägele
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