Missbrauchte Stuten in Freiburg – Treibt ein Pferderipper sein Unwesen?
Nachdem Unbekannte in den vergangenen Tagen in Freiburg zwei Stuten Schnitt- verletzungen im Genitalbereich zufügten – eine sexuell motivierte Tat wird nicht ausgeschlossen –, setzt die Tierrechts- organisation PETA Deutschland e.V. eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Überführung des Täters oder der Täter führen.
Zeugen, die Informationen zu diesem Fall beisteuern können, wenden sich bitte telefonisch unter 0173 6575668 oder per E-Mail an PETA oder direkt an das zuständige Polizeirevier.
PETA weist darauf hin, dass aus sadistischen sexuellen Aggressionen gegen Tiere schnell Gewalt gegen Menschen werden kann. Gerade Taten, die von Pferderippern begangen werden, gelten als Indikator für eine mögliche Vorstufe schwerer Sexual- oder Gewaltdelikte. „Helfen Sie mit, diese Tat aufzuklären“, appelliert Kathrin Eva Schmid, Recherche-Koordinatorin bei PETA. „Täter mit derartigen Neigungen belassen es häufig nicht beim Verbrechen am Tier und vergehen sich später an Mitmenschen. Insbesondere Taten mit möglichem sexuellen Hintergrund dürfen in diesem Zusammenhang nicht verharmlost werden. Pferdehalter und Tierfreunde in der Gegend sollten unbedingt verstärkt achtsam sein und ihre Tiere bestmöglichst vor einer ähnlichen Misshandlung schützen.“
Zahlreiche Mörder zunächst an Tieren vergingen, bevor Menschen ihre Opfer wurden. Wie viele Serienmörder, ließ der sogenannte Rhein-Ruhr-Ripper Frank Gust seine perversen Phantasien an Pferden, Schafen und Rindern aus, bis er vier Frauen auf exakt die gleiche Weise tötete wie zuvor die Tiere. Erst im Juli wurden in der baden-württembergischen Region um Heilbronn mehrere Pferde Opfer eines Pferderippers. In der Folge musste eine Stute eingeschläfert werden.
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Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern in Deutschland eine Straftat nach Tierschutzgesetz §17 und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. „Mörder … fangen oft damit an, als Kinder Tiere umzubringen und zu quälen”, so Robert K. Ressler, der für die US-amerikanische Bundespolizei FBI-Profile von Serienmördern erstellte. Studien haben mittlerweile Soziologen, Gesetzesgeber und Gerichte davon überzeugt, dass Gewalttaten an Tieren unsere Aufmerksamkeit verlangen. Sie können erstes Zeichen für eine gewalttätige Pathologie sein, die menschliche Opfer miteinschließt.
Mörderische Beispiele
- Jan O., der Mörder von Nina und Tobias aus Bodenfelde (Niedersachsen), quälte Tiere. Er verbrannte Igel, schoss auf Katzen und tötete Tiere in dem er sie in die Mikrowelle legte.
- Ronny Rieken, der Möder von Christiane Nytsch und Ulrike Everts, räumte ein, schon früh Tiere gequält zu haben.
- Martin P., der Amok-Läufer von Bad Reichenhall, schoss im Wald auf Tauben und andere Vögel und erschoss seine Katze auf dem Sofa.
- David Berkowitz (auch bekannt als „Son of Sam”), der zugab, 13 Morde begangen und weitere versucht zu haben, erschoss den Labrador-Retriever eines Nachbarn.
- Der Serienmörder und Kannibale Jeffrey Dahmer spießte Köpfe von Hunden und Katzen auf Stöcken auf.
- Als Kind war der Serienmörder und Vergewaltiger Ted Bundy – der schließlich wegen zweifachen Mordes verurteilt, jedoch des Mordes an mehr als 40 Frauen verdächtigt wurde – Zeuge der Grausamkeit seines Vatersgegenüber Tieren gewesen, und auch er selbst quälte später Tiere.
Tiermissbrauch ist nicht etwa als geringer Persönlichkeitsfehler im Tierquäler zu werten, sondern steht vielmehr als Symptom für eine tiefgreifende mentale Störung. Forschungen in der Psychologie und der Kriminologie zeigen, dass Menschen, die Gewalttaten an Tieren ausüben, es nicht dabei belassen; viele von ihnen machen an ihren Mitmenschen weiter. Das FBI hat festgestellt, dass in ihren Computerdaten zu Serienvergewaltigern und -mördern immer wieder Vorgeschichten mit Tierquälerei auftauchen, und in Standard-Diagnose-und-Behandlungshandbüchern für psychische und emotionale Krankheiten wird Tierquälerei als Diagnosekriterium für Verhaltensstörungen aufgeführt. Eine von der Northeastern University und der Tierschutzorganisation SPCA in Massachusetts, USA, durchgeführte Studie ergab, dass Menschen, die Tiere quälen, fünfmal wahrscheinlicher Gewalttaten an Menschen verüben können. Der Großteil der Häftlinge, die im kalifornischen Gefängnis San Quentin auf die Todesstrafe warten, hatte nach Aussage des Wachpersonals die Straftaten vorher an Tieren „geübt”.
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