Touristen: Gefahren für die Tierwelt
Andere Länder, andere Sitten – das ist ja auch das Schöne am Urlaub. Allerdings gilt es zu beachten, dass Tierschutzstandards im Ausland selten auf so hohem Niveau wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind.
Und was Touristen auf den ersten Blick als reizvolle Urlaubsattraktion oder als kulinarische Delikatesse erscheint, ist vielleicht für Tiere mit Qualen verbunden. Hier einige Tipps, wie man auch im Ausland Tieren gegenüber respektvoll bleibt.
Was vor allem in südlichen Ländern dem Urlauber sofort ins Auge springt, ist die Anzahl an streunenden Tieren. Man lässt sich als Tierliebhaber leicht dazu verleiten, die Tiere zu füttern. „Das Problem ist, dass sich die Streuner sehr rasch an diese Nahrungsquelle gewöhnen, die dann nach der Urlaubssaison sofort wieder versiegt“, so Experten. „Besser als sie zu füttern ist es daher, einen lokalen Tierschutzverein direkt am Urlaubsort mit einer Spende zu unterstützen, damit langfristig Futter und Kastrationen finanziert werden können.“
Ebenfalls ein Klassiker unter den Touristen-Attraktionen, besonders in exotischeren Ländern, sind Elefanten-, Pony-, Esel- und Kamelritte. Aber Vorsicht: Die meisten dieser Tiere werden nicht artgemäß gehalten. Oft sind sie auch den ganzen Tag über der Hitze ausgesetzt, ohne mit frischem Wasser versorgt zu werden. Ein absolutes „No-Go“ sind manche der ausländischen kulinarischen Spezialitäten. Vom Konsum von Enten- und Gänsestopfleber bzw. von Enten- und Gänseleberpastete ist abzuraten. Denn dahinter steckt eine grausame Mastmethode, die Tiere gezielt krank macht: Ihre Leber vergrößert sich auf das bis zu Zehnfache des Normalgewichts und drückt auf andere Organe, etwa die Lunge. Dadurch ersticken viele Tiere bereits während der Mast, andere wieder an den Folgen der völlig überfetteten Leber.
Auch hinter der beliebten Schildkrötensuppe steckt Tierleid: Schildkröten werden grausam gefangen und ihre Nester geplündert, da die Eier stark ölhaltig sind und ebenfalls als Delikatesse gelten. Um die gefangenen Schildkröten zu den Marktplätzen zu transportieren, durchbohrt man ihnen die Flossen, bindet sie zusammen und hängt die Tiere noch lebend auf Bambusstangen auf – denn würde man sie töten, würde ihr Fleisch in der Hitze sofort verderben. Tierschutzorganisationen empfehlen außerdem, sich von Sport- und Wettkämpfen mit Tieren fernzuhalten und diese damit nicht zu fördern. Ob es die traditionellen Stierkämpfe in Spanien und Portugal oder die grausamen Hunde- oder Bärenkämpfe sind: Ihnen ist gemeinsam, dass Tiere dafür gequält werden. Bei Stierkämpfen etwa werden Tiere schon vor dem Spektakel bewusst gereizt. Das kann von Schlägen gegen die Nieren über das Bohren von Nadeln in die Geschlechtsteile bis hin zur Verabreichung von Medikamenten, um die Tiere orientierungslos zu machen, reichen. Während des Kampfes wird der Stier oft mit Lanzen in die Seite gestochen. Höhepunkt ist die Tötung, wobei der Tod meistens durch Ersticken am eigenen Blut infolge des „Gnadenstoßes“ eintritt.
Zu guter Letzt empfiehlt es sich beim Kauf von Souvenirs vorsichtig zu sein: In vielen Geschäften werden Gegenstände aus Elfenbein, Schildkrötenpanzer, Lederprodukte aus Häuten exotischer Tiere oder Korallen angeboten. Mit dem Kauf trägt man zur Ausrottung geschützter Arten bei. Die Einfuhr von Souvenirs, die von bedrohten Arten stammen, ist nach dem Washingtoner Artenschutz-Abkommen nicht erlaubt und wird mit Geldbußen und sogar Freiheitsstrafen geahndet.
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