Hilfe für tierische Kriegsopfer in Libyen
Tripolis (OTS) – Die libysche Regierung wird in Zukunft die Kosten für die Erhaltung des Hauptstadt-Zoos übernehmen. Wie die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN berichtet, sind durch das Freiwerden großer Teile des Gaddafi-Vermögens nun auch Mittel für den Zoo verfügbar.
Diese sollen für die Gehälter der Angestellten und die Versorgung der Tiere verwendet werden. Aufgrund der Unruhen in Libyen waren im Herbst 2011 zahlreiche Tierleben im Zoo von Tripolis in großer Gefahr. Die Zoo-Angestellten waren geflohen, den zurückgelassenen Tieren mangelte es an Futter, Wasser und medizinischer Versorgung.
Das Noteinsatz-Team der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN brachte Anfang September Rettung in letzter Sekunde, behandelte die verwahrlosten Tiere und organisierte eine dauerhafte Hilfsaktion. “Unser Noteinsatz im Zoo von Tripolis war ein voller Erfolg”, sagt Projektleiter und Veterinärmediziner Dr. Amir Khalil von VIER PFOTEN.
“Als wir den Zoo Anfang September zum ersten Mal besucht haben, sind wir fast in ein Feuergefecht geraten und es gab immer noch Kämpfe in Tripolis. Doch das Risiko hat sich gelohnt! Dank unserer Hilfe haben die Tiere permanent hochwertiges Futter und medizinische Hilfe erhalten. Durch die Rückkehr der meisten Zoo-Angestellten ist inzwischen auch wieder so etwas wie Alltag in das Leben der Tiere eingekehrt.”
Besonders erfreulich: Auch die Tiere, die am meisten unter den Kriegswirren gelitten hatten, wie Schimpanse Bosko und die Hyänen, haben sich mittlerweile gut erholt. Bei den Löwen gibt es sogar Nachwuchs. Gleich zwei der Raubtiere brachten gesunde Junge zur Welt. Die österreichische Botschafterin, Dorothea Auer, zeigte sich bei einem Besuch des Zoos wenige Tage vor Weihnachten mit dessen Entwicklung sehr zufrieden und bedankte sich für den engagierten Einsatz von VIER PFOTEN.
“Für uns ist es wichtig, im Notfall nicht nur schnell zu handeln, sondern auch nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Nur so kann das dauerhafte Wohlergehen der Tiere sichergestellt werden”, erklärt Dr. Khalil. “Deswegen freuen wir uns sehr über die Unterstützung der lybischen Regierung, werden jedoch auch weiterhin ein wachsames Auge auf die Entwicklungen in Tripolis haben.”
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Fotos: Patrick André Perron / Vier Pfoten
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ich finde dass ist ganz scheiße