Anstatt in Freiheit: Gestrandeter Killerwal in umstrittenen Vergnügungspark überführt
Niederlande – Nach Monaten unermüdlichen Einsatzes für die Freiheit eines jungen Orcaweibchens namens Morgan hat ein holländisches Gericht gegen die “Orca Koalition” entschieden, die von diversen Tierschutzorganisationen unterstützt wurde.
Das Tier war im vergangenen Juni an der Küste des Wattenmeeres entdeckt worden, nachdem es dort gestrandet war. Morgan wurde vorrübergehend zur Pflege in ein Delfinarium gebracht, mit dem Ziel, sie wieder im Meer freizulassen.
Als das niederländische “Dolfinarium” jedoch anfing, den genesenden Killerwal Besuchern vorzuführen und Gerüchte über Pläne laut wurden, Morgan in den umstrittenen Vergüngungspark “Loro Parque” in Tenerifa zu überführen, schlossen sich renommierte Meerestier-Experten und Fürsprecher zusammen. Damit begann eine Kampagne für Morgans Freiheit.
Die Anstrengungen der “Free Morgan” Gruppe wurden von Öffentlichkeit und Medien gut aufgenommen, doch der Prozess verlangte von den Anwälten der Aktivisten aufwendige Arbeit: Nach holländischem Recht müssen geschützte Arten wie Orcas in einem Fall wie diesem wieder in ihren Lebensraum zurückgebracht werden. Doch ein Geflecht aus internationalen Abkommen und dem Lobbying jener, die den Meeresparks nahestehen, machte es zu rechtlichem Neuland, wodurch ein Erfolg umso wichtiger wurde, da dies als Präzedenzfall Auswirkungen auf ähnliche Fälle in der Zukunft haben können würde. Der spanische Loro Parque, der mit dem amerikanische SeaWorld affiliiert ist, hat eine lange Historie von Misswirtschaft. Es ging immer wieder um das Fehlen von angemessener Fürsorge für die Tiere und der Beschäftigung von Mitarbeitern, deren Qualifikation bezweifelt wird. Eine ehemalige Angestellte, die im Hinblick auf die Zustände in Loro Parque als Whistleblower fungiert hatte, trug ebenfalls zum Verfahren bei.
Die Unabhängigkeit von Experten, die zu Morgans Fähigkeit, in Freiheit zu überleben ausgesagt haben, wird massiv in Frage gestellt. Jeder von ihnen hat entweder klare Verbindungen zu den Meeresparks, zum Training von Orcas oder sogar zu dem niederländischen Delfinarium, dessen Handeln eigentlich erörtert werden sollte. Zahlreiche namenhafte, unabhängige Experten fochten den offiziellen Bericht auch an und stellten sich öffentlich auf die Seite der “Free Morgan” Kampagne. Trotzdem entschied das Gericht Ende November zugunsten der Vergnügungsparks. Wie es scheint, wurde Morgan bereits nach Tenerifa verschifft und der Fall ist damit verloren. All jene, die sich für Morgans Freiheit eingesetzten hoffen nun, dass der Fall des jungen Killerwalweibchens das öffentliche Bewusstsein geschärft hat für das Schicksal gestrandeter Wale und die Praktiken der Themenparks. Es bleibt zu hoffen, dass die internationale Gemeinschaft in künftigen Fällen anders handeln wird.
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Loro Parque, Teneriffa
Quelle: Vier Pfoten / Foto: bebbo1 – pixelio.de
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Einfach nur ekelhaft der Mensch.
Solange sich die Menschen Delfinarien, Zirkus, Tierpark etc. anschauen bzw. besuchen wird es solche Einrichtungen immer geben. Wenn keiner mehr hingeht müssen sie schließen und die Tiere würden irgendwann wieder ihre Freiheit zurück bekommen. Womit nicht gewährleistet ist, ob sie dann noch eine Überlebenschance haben.