Vehrkehrsunfälle mit Wildtieren häufen sich besonders im Herbst
Bei einem Verkehrsunfall mit einem ausgewachsenen Wildschwein starben am Sonntag auf der A5 Richtung Göttingen zwei Menschen. Jedes Jahr kommt es allein in Deutschland rund 230.000 Mal zu einem Crash mit einem Wildtier.
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten fordert den deutschen Bundesverkehrsminister Ramsauer darum auf, endlich Maßnahmen zur Reduktion von Wildunfällen zu treffen. In Österreich sind akustische Wildwarn-Reflektoren bereits auf zwei Teststrecken erfolgreich eingesetzt worden.
Mit Gestank und sogenannten „Duftzäunen“ versucht der ADAC derzeit in Schleswig-Holstein, Wildunfälle zu reduzieren. Diese Warnsysteme sollten bundesweit in besonders gefährdeten deutschen Autobahnen oder Landstraßen eingeführt werden – zum Schutz von Menschen- und Tierleben. „Die Anzahl der Verkehrstoten in Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt dieses Jahr dramatisch gestiegen“, sagt Wildtierexperte Thomas Pietsch.
„Wenn durch akustische Wildwarn-Reflektoren oder Duftzäune Menschenleben gerettet werden können, sollten die Politiker keine Sekunde zögern!“ Akustische Wildwarn-Reflektoren lösen einen lauten Ton aus, wenn sie von Scheinwerferlicht angestrahlt werden. Ton und Licht scheuen das Wild und verhindern ein Überqueren der Fahrbahn. An der seit dem Frühjahr 2003 bestehenden Teststrecke in Salzburg zwischen Rif und Hallen-Kaltenhausen ist die Zahl der Wildunfälle um mehr als 90 Prozent zurückgegangen.
Eine andere Methode, Wild zu vertreiben, sind die sogenannten „Duftzäune“. Der Gestank alter Socken könne laut ADAC Wildunfälle vermeiden. An die Autofahrer appellieren Verkehrsexperten speziell beim Übergang zwischen Feld und Wald, in Waldbereichen und bei Obstgärten die Geschwindigkeit zu verringern. Bei Wild in Sicht: Fuß weg vom Gas, abblenden, abgesetzt hupen. Die Wildtiere sind vor allem morgens während der Dämmerung und in der Nacht unterwegs. Zwischen 18.00 und 06.00 Uhr ereignen sich 70 Prozent aller Wildunfälle.
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