Ãœbergewicht beim Hund: Behandlung und Prophylaxe
Behandlung
An erster Stelle bei der Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates (Osteoarthrose) und bei Atemwegs- und Herzerkrankungen steht häufig die Gewichtsreduktion. Jeder Gewichtsverlust, der den Hund näher zu seinem Idealgewicht bringt, ist von gesundheitlichem Nutzen. Hunde mit optimalem Körpergewicht leben nachweislich länger.
Die herkömmliche Therapie für fettleibige Hunde besteht in einer Diät (spezielles Diätfutter, angepasste Futterrationen) sowie in vermehrter körperlicher Bewegung. Die meisten Gewichtsreduktionsprogramme basieren heute auf folgenden Maßnahmen:
Medizinische Beurteilung des Gesamtzustandes des Hundes sowie des Ausmaßes an Übergewicht bzw. Fettleibigkeit, Diagnose und Therapie vorliegender Erkrankungen (z. B. hormonelle Störungen, Arthrose) und Erstellung eines Gewichtsreduktions- programms mit Diätplan und Trainingsprogramm.
Für diätorientierte Gewichtsreduktionsprogramme ist es nicht ratsam, einfach die Menge des normalen Futters zu reduzieren. Da die meisten wichtigen Nährstoffe mengenmäßig an den Energiegehalt des Futters angepasst sind, könnte es dadurch nämlich zu einer Mangelernährung des Hundes kommen. Empfehlenswert ist hingegen die Umstellung auf ein speziell für die Gewichtsabnahme entwickeltes Diätfutter. Zur Verfügung stehen eine ganze Reihe an Produkten, mithilfe derer die tägliche Energiezufuhr begrenzt werden kann.
Gewichtsreduktionsprogramme, die jedoch nur auf Diät und vermehrter Bewegung beruhen, sind für die Tierbesitzer häufig schwierig umzusetzen und auch für den behandelnden Tierarzt ist es meist schwer, diese Behandlung zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Die Besitzer sehen sich nämlich mit einem bettelnden Hund konfrontiert, der die angebotene Diät vielleicht auch noch ablehnt. Zudem bieten andere Familienmitglieder dem Hund zusätzliches Futter an oder die Hunde haben aufgrund der bestehenden Fettleibigkeit und der Folgeerkrankungen bereits Schwierigkeiten, vermehrt körperlich aktiv zu sein. Angesichts fehlender Erfolge sind die Hundebesitzer frustriert, was eine zunehmende Unzufriedenheit mit der Therapie und sinkende Motivation zur Folge hat.
Seit einiger Zeit sind auch medikamentöse Behandlungen von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Hunden zugelassen. Die speziell für Hunde zugelassenen Arzneimittel bewirken durch Verringerung des Appetits eine Reduktion der Energieaufnahme und zusätzlich eine verminderte Fettresorption. Die Reduktion des Appetits bewirkt den Haupteffekt der Gewichtsabnahme des Hundes. Dies bedeutet einen besonderen Vorteil in jenen Fällen, wo die Problematik darin besteht, dass Futterentzug zur Gewichtsreduktion mit einem negativen Verhalten assoziiert wird (d.h. vermehrtes Betteln der Hunde oder Durchstöbern des Mülls nach Fressbarem). Durch solche negative Verhaltensweisen sinkt die Bereitschaft des Tierbesitzers, sich strikt an die verschriebene Diätstrategie zu halten. Dies ist die Hauptursache des Scheiterns von Gewichtsreduktionsprogrammen.
Die neuen Medikamente zur Unterstützung der Gewichtsabnahme bei Hunden werden in Kombination mit aktiven diätetischen Maßnahmen angewandt. Der Schlüssel zum Erfolg besteht in der Fütterung einer kompletten Diät mit ausgewogenem Nährstoffgehalt zusammen mit dem Einsatz dieser Arzneimittel. Theoretisch sind dafür alle hochwertigen, ausgewogenen Diätfuttermittel geeignet.
Die Präparate zur Unterstützung der Gewichtsabnahme werden in flüssiger Form angeboten und können vom Hundebesitzer einmal täglich einfach auf die Futterration gegeben oder direkt in das Maul des Hundes verabreicht werden. Das Medikament wird im Allgemeinen gut vertragen, doch können Nebenwirkungen vorkommen. Dabei handelt es sich meist um gastrointestinale Störungen, wie z.B. Erbrechen. Die Nebenwirkungen treten vorwiegend in den ersten paar Wochen der Therapie oder nach einer Dosiserhöhung des Arzneimittels auf.
Eine generelle Änderung der Lebensweise ist bei jedem Gewichtsreduktionsprogramm wichtig, auch wenn eine Diät gefüttert wird und eines der genannten neuen Medikamente zum Einsatz kommt. Nur so lässt sich ein dauerhafter Erfolg erzielen. Eine geänderte Lebensweise zielt nicht nur auf einen vermehrten Energieverbrauch durch vermehrte körperliche Aktivität, mit regelmäßigen Spielzeiten und auf eine bessere Lebensqualität durch vermehrtes Spiel und intensivere Mensch-Tier-Interaktion ab: Sie umfasst zudem eine Änderung der Fütterungsgewohnheiten, wie das genaue Bemessen der täglichen Futterration und die Aufzeichnung der Futteraufnahme pro Tag, Verhindern von unkontrollierter Nahrungsaufnahme, spielen oder spazieren gehen als Belohnung.
Prophylaxe
Wie bei den meisten Krankheiten gilt auch für die Adipositas, dass Vorbeugen besser als Heilen ist. Fettleibigkeit beeinträchtigt in vielfältiger Art und Weise die Gesundheit und das Wohlbefinden des Tieres, verringert merklich die Lebensqualität und ist lebensverkürzend. Somit lassen sich Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes allein schon dadurch drastisch verbessern, dass der Entwicklung von Übergewicht und Fettleibigkeit vorgebeugt wird, anstelle erst dann aktiv zu werden, wenn das Problem bereits vorhanden ist.
Vorausschauendes Handeln ist hinsichtlich des Managements von Gewichtsproblemen beim Hund vor allem auch vom tierärztlichen Personal gefragt, das die Tierbesitzer entsprechend beraten und über die Gefahren der Adipositas aufklären muss. Alle Maßnahmen, die im Abschnitt „Änderungen der Lebensweise” angeführt sind, dienen nicht nur der Therapie, sondern auch der Prävention von Fettleibigkeit.
Ermittlung des Körpergewichts und Beurteilung des Body Condition Score bei jedem Tierarztbesuch:
Beides sollte Bestandteil jeder Routineuntersuchung sein, damit bereits geringste Veränderungen beim individuellen Tier bemerkt werden. Geringe Gewichtsverluste, die im Rahmen dieser Untersuchungen bemerkt werden, können ein erster Hinweis auf ernste Erkrankungen sein, während leichte Anstiege des Körpergewichts (infolge Überfütterns oder Krankheit) sofort bemerkt und korrigiert werden können.
Die Bedeutung eines gesunden Körpergewichts muss vom Tierarzt so früh wie möglich an die Hundebesitzer herangetragen und im Laufe des Hundelebens regelmäßig wiederholt werden:
Eine Beratung zu gesunder Ernährung und Bewegung des Hundes sollte Bestandteil jeder Welpensprechstunde sein. Und auch danach sollte dieses Thema bei jedem Tierarztbesuch angesprochen werden. Am besten ist es, das Körpergewicht und den Zustand als Teil während der jährlichen Routineuntersuchungen zu überprüfen und ggf. einzugreifen.
Vor allem auf Gewichtszunahmen infolge einer Kastration sollten die Hundebesitzer hingewiesen werden:
Zu empfehlen sind 2-3 Gewichtskontrollen innerhalb der ersten 6-12 Monate nach der Kastration, um jene Tiere zu identifizieren, bei denen ein Risiko für Übergewicht besteht und um erste Anzeichen dafür erkennen zu können, bevor das Körpergewicht zum Problem wird.
Fördern eines gesunden Lebensstils für alle Hunde:
Tierbesitzer sollten ermuntert werden, ein verantwortungsvolles Fütterungsverhalten zu praktizieren. Dazu lassen sich viele der zur Behandlung von Fettleibigkeit empfohlenen Strategien (Änderungen der Lebensweise) heranziehen. Diese Strategien umfassen das Füttern definierter Rationen (Abwiegen), die Aufzeichnung der gefressenen Futtermengen, Vermeiden der Gabe von zusätzlichen Leckerli, vermehrte körperliche Aktivität durch Training und regelmäßiges Spielen mit dem Hund. Im Idealfall sollte jedes Mitglied des Praxisteams von sich aus die Hundebesitzer immer wieder diesbezüglich ansprechen und bestärken und in jedem Wartezimmer sollte den Tierhaltern die entsprechende informative Literatur zur Verfügung stehen.
Lesen Sie in Teil 1: “Ãœbergewicht beim Hund: Ursachen, Symptome und Diagnose“
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Mit freundlicher Genehmigung von .
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Quelle: Pfizer GmbH / Fotos: Justin Rudd
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Ich danke Ihnen für diese selektiven Informationen, die Sie verteilt haben. Ich werde diesen Artikel an meine Freunde weitergeben. Vielen Dank…
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