Europas größtes Tierschutzhaus von Einsturz bedroht
Wien – “Wenn das Haus fällt, ist es zu spät” – unter diesem Motto starten prominente Vertreter der Business Community wie Erhard F. Grossnigg, gf. Ges. der E. F. Grossnigg Finanzberatung und Treuhand GmbH und Sebastian Haselsteiner, MHM Architects, eine Spendenaktion für den Wiener Tierschutzverein (WTV). Dieser braucht dringend ein neues Haus. Das alte Tierschutzhaus, das größte Europas, ist akut einsturzgefährdet und kann nicht mehr nachhaltig saniert werden.
Rund 1.500 Tiere sind gefährdet, ihr Schicksal ist ungewiss. Auf einem Areal errichtet, das im 19. Jahrhundert Material zur Ziegelerzeugung lieferte, später bis 1950 Standort der Raffinerie Vösendorf war und das seit 1993 vom Umweltbundesamt als Altlast dokumentiert ist, hätte nie eine Baubewilligung erteilt werden dürfen.
Nach dem Auftreten gravierender Baumängel und Schäden trieben die Baukosten in der Höhe von rund 17,5 Mio. Euro den Tierschutzverein in den Konkurs. Nachdem im Mai 2008 Madeleine Petrovic, Klubobfrau der Grünen in Niederösterreich, als Präsidentin des WTV das Haus übernahm, startete sie ein großangelegtes Sanierungsprojekt, während gleichzeitig der laufende Betrieb – verstoßene, verlorene und gestrandete Tiere aufzunehmen und liebevoll zu betreuen – in vollem Umfang aufrecht erhalten wurde.
Jetzt ist das Haus in einem solch kritischen Zustand, dass punktuelle Massnahmen und partielle Mängelbehebung nicht mehr helfen. Petrovic: “Wir müssen ehestmöglich ein Grundstück finden, ein neues Haus planen, finanzieren und bauen.” Interne Vorarbeiten finden bereits statt, ein Architektur-Wettbewerb unter Studenten ist im Laufen. Das neue Haus soll den neuesten Erkenntnissen der Verhaltensforschung ebenso entsprechen wie dem besten Stand der Technik in Sachen Energie-Einsparungen, Logistik und Arbeitsmedizin. Die Finanzierung soll nun durch eine Spendenaktion, unterstützt durch eine breitangelegte Kampagne – rund 1.500 Plakatstellen in Wien und Umgebung – und Anzeigen in auflagen- und reichweitenstarken Printmedien sichergestellt werden.
Der Wiener Tierschutzverein erhält keine Subventionen, lediglich durch den Leistungsvertrag mit der Stadt Wien werden bis zu ca. 15 Prozent der Jahreskosten (5 Mio. Euro) abgedeckt. Über 4 Mio. Euro lukriert der WTV jährlich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge, Veranstaltungen, Sponsorengelder und Erbschaften. Finanzielle Zuwendungen an das Tierschutzhaus oder an den Tierschutzverein sind leider nach wie vor nicht steuerlich absetzbar. Der Wiener Tierschutzverein (WTV) versteht sich seit 164 Jahren als die Stimme der Tiere. Der im Jahr 1846 vom Dichter und Humanisten Dr. Ignaz Franz von Castelli gegründete Verein, gilt damit als eine der ältesten Tierschutzorganisationen Europas.
Im vereinseigenen Wiener Tierschutzhaus, das seit 4. Oktober 1998 größte Tierschutzhaus Europas, finden täglich bis zu 1.500 Schützlinge eine Bleibe. 90 angestellte Mitarbeiter, über 200 ehrenamtliche Helfer sowie ein eigener 24-Stunden-einsatzbereiter Rettungsdienst sorgen dabei für eine kompetente Betreuung und medizinische Versorgung der verstoßenen und ausgesetzten Tiere. Wesentliches Ziel des WTV ist die Erhöhung des Rechtsstatus von Tieren in der menschlichen Gesellschaft. Um dieses zu erreichen setzt sich der Tierschutzverein auf politischer und medialer Ebene für die Verbesserung der Tierschutzgesetze ein.
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LINK EMPFEHLUNG
Wiener Tierschutzverein – Die Stimme der Tiere. Seit 1846.
Ich liebe Tiere | PRO TIERSCHUTZ – Facebook Plattform für Tierfreunde
Lokalaugenschein im Tierschutzhaus
Quelle: ots / Fotos: pjure
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Wenn die Grünen in Wien etwas zu sagen haben, dann können sie sicher irgendwo 2-3 Mio. € für die Tiere in und um Wien auftreiben..?!?
Durch diverse Haustiere werden ja auch sicher einige Millionen für die Stadt verdient…
Oder ist die Politik von den Grünen nur Schall und Rauch?!?