Weltvegetariertag 1. Oktober: Fleisch schadet Tieren, Klima und Gesundheit
Nicht erst seit das Thema Fleischkonsum durch Jonathan Safran Foers neues Buch “Tiere Essen” heiß diskutiert wird, warnt die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN vor dem Konsum von Tierprodukten. Die VIER PFOTEN-Kampagne “Fleisch ist Klimakiller Nr. 1″ veranschaulicht den Zusammenhang von Tierproduktekonsum und Klimawandel, aber auch Zivilisationskrankheiten und vor allem Tierquälerei.
Jeder zweite Mensch in den 33 OECD-Staaten wiegt zu viel, jeder sechste ist fettleibig. Schwer Fettleibige sterben laut aktueller OECD-Studie acht bis zehn Jahre vor Normalgewichtigen. Deren Gesundheits-kosten seien um mindestens 25% höher, denn sie haben häufiger Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, etc.
Diese Zivilisationskrankheiten und zugleich Haupttodesursachen werden durch Tierproduktkonsum sehr stark gefördert. Während immer mehr junge Leute – und da überwiegend Frauen – Fleisch weitgehend oder ganz vom Speiseplan streichen, gibt es Bevölkerungsgruppen, die der Werbung auf den Leim gehen und immer noch mehr Fleisch konsumieren. “Ganz nach dem Motto ‘Hinter uns die Sintflut’ werden sowohl das Tierleid als auch der Klimawandel und die Folgen für die eigene Gesundheit verdrängt”, so Johanna Stadler, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN.
Seit den 1950er Jahren hat sich Fleisch vom Luxusprodukt zum Massenbilligprodukt entwickelt: Dumpingpreise, Aktionen und Großpackungen verleiten zu Hamsterkäufen und Massenkonsum. Das Grundnahrungsmittel Brot ist oft schon teurer als Fleisch. “Es ist Zeit endlich hinter die Werbefassade zu schauen, umzudenken und wirklich tierfreundlich und gesund zu leben – vegetarisch”, so Stadler anlässlich des Weltvegetariertags.
Ein vegetarischer Tag in Gent
Mit der Kampagne „Ein Schnitzel weniger…“ hat sich die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN zum Ziel gesetzt, den Fleischkonsum der Österreicher zu reduzieren. Dies hätte äußerst positive Auswirkungen – nicht nur auf die Gesundheit sondern auch für den Klimaschutz und vor allem die betroffenen Tiere. Denn je weniger minderwertiges Billigstfleisch konsumiert wird, umso mehr bleibt im Börsel für qualitativ hochwertiges Fleisch aus tierfreundlicherer Freilandhaltung, dass derzeit einen minimalen Anteil ausmacht. Auch für die erforderlichen Flächen ökologischer Freilandhaltung ist es unabdingbar, dass viel weniger produziert wird: Klasse statt Masse!
Durch die hohe Nachfrage nach Fleisch werden immer mehr Tiere auf immer kleineren Flächen gehalten. Derzeit leben in Österreich über 2 Millionen Rinder und 3 Millionen Schweine. Pro Jahr werden 600.000 Rinder, mehr als 5 Millionen Schweine und fast 90 Millionen Geflügeltiere geschlachtet. Nur durch hohen Medikamenteneinsatz können Tiere in den großen Massentierhaltungen bis zu ihrer Schlachtung überleben. Intensivtierhaltung bedeutet großes Leid für Nutztiere. Wer weniger Fleisch kauft, kann sich hingegen öfter regionale Bio-Lebensmittel leisten. Diese schmecken nicht nur besser, sondern fördern durch mehr Nähr- und weniger Schadstoffe auch die Gesundheit und schonen die Umwelt. Darüber hinaus haben die Tiere mehr Auslauf und müssen weniger unter Tiertransporten leiden.
Europa kann sich mit Tierfutter nicht selbst versorgen. EU-weit werden 78 % des Eiweißfutters importiert. So importierte auch Österreich 2008 insgesamt 534.000 Tonnen Soja. Ein großer Teil stammt dabei aus Brasilien: Im Jahr 2003/2004 exportierte Brasilien rund 38 Millionen Tonnen Soja, was circa 75 % der Sojaernte entspricht. Dabei landen 80 % des weltweit angebauten Soja im Futtertrog von Tieren. So muss also für die Fleischproduktion ein beträchtlicher Teil Regenwald sterben. 70 % des abgeholzten Amazonaswaldes werden für Viehweiden verwendet; der Futtermittelanbau belegt einen Großteil der restlichen 30 %. Jährlich werden etwa weitere 325.000 km² Regenwald zerstört, um Futtermittel anbauen zu können und neue Weiden zu erschließen. In Zentralamerika wurden innerhalb der vergangenen 40 Jahre 40 % des gesamten Regenwaldes gerodet bzw. abgebrannt – hauptsächlich um Weideland zu erhalten oder Futtermittel anzubauen, die vor allem in den Industrienationen zur Fleischproduktion verfüttert werden.
Extra3 – Die Sendung mit dem Klaus: Gesunde Ernährung
Um 1 kg Fleisch zu erzeugen, werden 6 bis 16 kg Getreide oder Soja benötigt. 89 bis 97 % der eingesetzten Futterenergie gehen dabei verloren. Die deshalb betriebene Abholzung von Wäldern für den Anbau von unvorstellbaren Mengen an Futtermitteln und zur Gewinnung von Weideland führt zu einem Freiwerden des in den Bäumen gespeicherten CO2. 30 bis 50 % der weltweiten Getreideernte und sogar 80 % der Weltsojaernte werden an Tiere verfüttert. Dies führt dazu, dass in armen Regionen Menschen neben vollen Feldern verhungern, da deren Ernte zu Dumpingpreisen als Tierfutter exportiert wird. Weltweit verbraucht die Landwirtschaft 70 % der vorhandenen Ressourcen an Frischwasser. Der Großteil wird zur Futtermittelproduktion und zum Tränken von Nutztieren eingesetzt. Selbst nach konservativsten wissenschaftlichen Kalkulationen verbraucht zum Beispiel die Erzeugung von Rindfleisch 18 mal so viel Wasser wie die Erzeugung von Weizen.
Die Tierhaltung ist mit 18 % hauptverantwortlich für die weltweit vom Menschen produzierten Treibhausgase. Erst an zweiter Stelle steht der Transportsektor mit 13,5 % bzw. der vielzitierte Flugverkehr mit 4 %. Die Haltung von Wiederkäuern (Kühen) produziert das Treib-hausgas Methan, das 23 mal stärker als Kohlendioxid die Erwärmung der Atmosphäre fördert. Über die Hälfte der Treibhauswirkung wird von Methan verursacht.
Pro Person werden in Österreich im Durchschnitt jede Woche 6 bis 7 Portionen Fleisch und Wurst verzehrt. Das entspricht ca. 350 Schnitzeln pro Jahr. Laut Ernährungswissenschaft sollten hingegen nicht mehr als 2 bis 3 Portionen Fleisch und Wurst pro Woche gegessen werden. Der hohe Fleischkonsum erhöht das Risiko an Ãœbergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes und Krebs zu erkranken. Zum Beispiel das Magenkrebsrisiko kann dagegen durch eine vegetarische Ernährung gesenkt werden. Eine ausgewogene, überwiegend pflanzliche Kost verlängert nachweislich die Lebenserwartung. “Einfach mal die rein pflanzlichen Burger, Nuggets, Schnitzel, Bratvurst, Cevapcici, Vleischkäse etc. probieren, für die man Geschmacksgewohnheiten nicht aufgeben muss. Es gibt sie bereits in vielen Supermarktketten”, empfiehlt Stadler abschließend.
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Quelle: Vier Pfoten / Foto: JunK
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Ja Hallo, bin seit über 30 Jahren auch aus diesen Gründen Vegetarierin. Seit dieser Zeit unterhalte, berichte und versuche zu überzeugen, wie wichtig es ist, keine Tiere zu töten und sie dann zu essen. Es gibt viele andere Sachen, die für unsere Lebendigkeit wichtig und ohne einem Wesen das Leben zu nehmen, zu essen sind. Viele Menschen wollen nicht verstehen, sie lachen dich aus. Aus Dummheit? Sind dies willenlose Sklaven von Industrie und Chemie? Diese Scheuklappen erlebe ich seit Jahren von unterschiedlichen Altersgruppen – ein paar Ausnahmen gab es jedoch.
Ich fordere aus jahrelanger Erfahrung heraus ein “Gesetz” .
-Gegen die Tiertötung zur Ernährung von Menschen-
In der heutigen Zeit benötigen wir diese Art von Nahrung nicht mehr.
Aggressionen und Respektlosigkeit gegenüber dem Leben und dem lebendigen Wesen-Mensch/Tier würden sodann verfliegen. Frieden fängt bei jedem Menschen selbst an.
Mitgefühl und Nächstenliebe erwächst aus dem Herzen und kommt wieder zum Herzen des anderen Lebewesens. Töten und das getötete zu essen widerspricht der Menschlichkeit. Lasst uns Menschen sein, die die Schöpfung verstehen und respektieren. Ich lebe seit Jahren mit diesen Ideen/Gedanken/Wissen und bin nicht bei den Tötungen beteiligt. Ich fühle mich wohl und dankbar.
Du Leser, mach mit bei der Verweigerung von Tiernahrung, -quälerei und -tötung.
Nach etwas Erfahrung und Zeit geht es Euch gut.
momo
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