Katze: Epilepsie oder Hormonschübe? (420)
Bengalkatze, männlich, 8 Monate, kastriert
Vor einer Woche haben bei unserem Kater Anfälle angefangen, die bis vor 2 Tagen immer stärker und häufiger geworden sind. Die Anfälle äußerten sich durch starkes speicheln, urinieren und Muskelkrämpfen, wild durch die Wohnung rennen oder im Kreis laufen.
Die Tierärztin meinte erst es wären die Hormone, da der Kater bis vorgestern nicht kastriert war. Als sie dann aber das von uns aufgenommene Video gesehen hatte, hat sie ihre Meinung geändert und gesagt es wäre Epilepsie. Sie hatte ihm gleich Diazepam verabreicht und wir haben, trotz großem Risiko, darauf bestanden, dass sie ihn kastriert. Er hatte am Tag der Kastration, trotz Narkosemittel und Diazepam noch zwei sehr starke Anfälle.
Wir haben ihm dann gleich noch einmal Diazepam (in flüssiger Form) verabreicht und dann war es erstmal gut. Gestern hat er dann den ganzen Tag nur ausgeruht und rumgelegen und er hatte keinen Anfall. Die Tierärztin hat uns trotzdem empfohlen ihm ab jetzt immer eine halbe (2,5 mg) Diazepam morgens und abends zu verabreichen, damit die Anfälle gar nicht erst auftreten.
Nun meine Frage: ist es vielleicht möglich, dass es doch extrem dolle Hormonschübe waren, die durch die Kastration nun weg sind oder ist es doch Epilepsie und wir kriegen die nur mit den Tabletten unter Kontrolle? Die Züchter, von denen wir den Kater haben meinten auch, dass sie noch nie eine Katze mit Epilepsie hatten.
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Hallo Katharina,
kann dir nur dringlichst empfehlen, dass bevor mit der Therapie begonnen wird, zuerst die Ursache für die Anfälle abgeklärt wird. Unglaublich, dass man ein krankes Tier in diesem Zustand KASTRIERT !!!!!!!!!!! (enormes Narkoserisiko sowie Beeinträchtigung der Anfälle). Alle Formen der Epilepsie sowie andere Krankheiten mit Krampfanfällen abklären.
Liebe Grüße!
Epeleptische Anfälle können auch durch einen sog. Lebershunt ausgelöst werden. Das sind Gefässe die das Blut an der Leber vorbeiführen und es so nicht gereinigt wird. Giftstoffe reichern sich an und lösen Anfälle aus. Ein Ultraschall der Leber kann Klarheit schaffen.
Gr. Rolf