“Roznik”-Bärenmord aufgeklärt – und wieder war es ein Jäger!
Österreich – Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hatte im Juni des Vorjahres eine Ergreiferprämie auf den Kärntner Bären-mörder ausgesetzt. “Wir hoffen, dass dies die Ermittlungen unterstützt hat”, erklärt Johanna Stadler, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN.
“Gleichzeitig sind wir aber in großer Sorge um die weiteren Bären, die sich derzeit in Österreich aufhalten, denn wieder einmal war es ein Jäger, der aus purer Trophäengier den Bären ‘Roznik’ erschossen hatte.” Auch bei den verschwundenen Ötscherbären fiel der Verdacht auf Jäger und konnte in zumindest einem Fall bestätigt werden.
Roznik war ein slowenischer Bär. Er hatte seinen Namen nach einem Laibacher Bezirk bekommen, nachdem er in der Stadt in einem Park herumspazierte. Daraufhin wurde er betäubt und mit einem GPS-Satellitensender versehen.
Ab diesem Zeitpunkt konnte nachgewiesen werden, wo sich das Tier aufhält. Ende Mai 2009, kurze Zeit nachdem er die Grenze nach Kärnten überquert hatte, erlosch das Signal. Am 30. Mai 2009 zwischen 16 und 23 Uhr wurde er illegal erlegt. Roznik war dreieinhalb Jahre alt und 90 Kilo schwer.
Auch um potentielle weitere Täter abzuschrecken, fordert VIER PFOTEN von der Klagenfurter Justiz im Falle einer Verurteilung eine möglichst harte Bestrafung (drei Jahre Strafrahmen für Wilderei §138 StGB) so wie den Entzug des Jagdscheins und ein Waffenverbot für den Täter. Dieser zeigte laut Kripo auch keine Reue sondern versuchte diese in die Irre zu führen. Auch hatte er versucht, die Tat zu verschleiern, indem er den Leichnam über die Grenze verbracht hat.
“Bären sind in Österreich streng geschützt und es gibt nicht nur keinen Grund diese zu erschiessen, es ist sogar ein Verbrechen. Die meisten Konflikte mit Bären sind stark übertrieben und lassen sich friedlich lösen, wenn der Wille da ist”, erklärt Stadler. Bedauernswert ist auch, dass die Wilderei mit einem dreimal höheren Strafrahmen als Tierquälerei bedroht ist.
Und aus dem Tierschutzgesetz ist die Jagd unverständlicherweise völlig ausgenommen, was einen Freibrief für routinemäßige Tierquälerei durch Jäger bedeutet, wie u.a. Videoaufnahmen von VIER PFOTEN belegen. “Die Ausnahme der Jagd aus dem Tierschutzgesetz zu streichen ist eine dringende Forderung, die durch Jäger in den einflussreichsten Kreisen und auch der Politik verhindert wird”, betont Johanna Stadler.
Braunbären zählen zu den strengstens geschützten Tierarten in der EU. In den Alpen gibt es nur mehr rund 40 Tiere, einige Männchen leben auch regelmäßig in Kärnten. In Österreich gibt es nur noch den Braunbären Moritz, der auch hierzulande geboren ist. Die Kärntner Bären stammen aus der Grenzregion zu Slowenien. Von allen anderen 31 in Österreich geborenen Bären sind 23 verschwunden. Die niederösterreichische Polizei konnte bereits 2007 ein illegal geschossenes Bärenjunges sicherstellen.
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Quelle: ots / Foto: Hans-Petter Fjeld
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