Konkrete Empfehlungen zur Entwurmung von Hund und Katze
Aufgrund der verschiedenen Ansteckungswege bei Spul-, Haken- und Bandwürmern ist das Risiko für einen Wurmbefall je nach Alter, Haltungsform, Ernährung und Nutzung von Hund und Katze unterschiedlich hoch.
So haben zum Beispiel Hunde und Katzen mit unbeaufsichtigtem Auslauf oder Tiere, die in Zwingern, Zuchten oder Tierheimen leben, die zur Jagd genutzt oder gemeinsam mit anderen Tieren gehalten werden, ein höheres Risiko als Tiere, die einzeln im Haus gehalten werden und kontrollierten oder gar keinen Auslauf haben.
Lassen Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis beraten, wie gefährdet Ihr Vierbeiner ist und welche Gegenmaßnahmen empfohlen sind.
Als Orientierung für einen effektiven Schutz vor einem Wurmbefall gilt Folgendes: Hundewelpen sollten beginnend im Alter von 2 Wochen, Katzenwelpen im Alter von 3 Wochen gegen Spulwürmer entwurmt werden. Anschließend wird die Behandlung in 2-wöchigen Abständen bis 2 Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch wiederholt. Säugende Hündinnen und Katzen sollten gleichzeitig mit der ersten Behandlung ihrer Jungen gegen Spulwürmer behandelt werden. Trächtige Hündinnen können um den 50. Tag Trächtigkeitstag einmalig oder ab dem 40. Trächtigkeitstag täglich – abhängig vom Präparat – gegen Spulwürmer behandelt werden, um eine Infektion der Welpen im Mutterleib zu verhindern.
Hunde, die rohes Fleisch, insbesondere Innereien wie Leber und Lunge erhalten, das zuvor nicht ausreichend erhitzt (10 Min., Kerntemperatur 65° C) oder gefroren (1 Woche, -17° bis -20° C) wurde, sollten alle sechs Wochen gegen Bandwürmer behandelt werden.
Für Hunde und Katzen, die regelmäßig unbeaufsichtigten Auslauf haben, wilde Nagetiere oder Aas fressen oder zur Jagd geführt werden, wird eine monatliche Entwurmung gegen Bandwürmer empfohlen.
Für den Schutz vor Spulwürmern muss das individuelle Risiko durch den Tierarzt eingeschätzt und anhand dessen Art und Häufigkeit der Maßnahmen festgelegt werden. Die Situation eines einzelnen Tieres kann nur über Kotuntersuchungen exakt ermittelt werden, alles andere ist lediglich eine Schätzung.
Kann das individuelle Risiko eines Tieres nicht eingeordnet werden, sind mindestens vier Behandlungen pro Jahr zu empfehlen. Studien haben gezeigt, dass eine 1-2-malige Behandlung pro Jahr im Durchschnitt keinen ausreichenden Schutz bietet. In Einzelfällen kann eine monatliche Entwurmung gegen Spulwürmer sinnvoll sein (beispielsweise bei engem Kontakt des Tieres mit Kleinkindern). Damit wird ein Ausscheiden infektiöser Spulwurmeier, an denen sich der Mensch anstecken kann, weitgehend ausgeschlossen. Tipp: Kommen Infektionen mit Spul-, Haken- und Bandwürmern vor, kann die Behandlung gegen diese Wurmarten kombiniert in einer Entwurmung vorgenommen werden.
Gleichzeitig sollten Sie im Alltag auf konsequente Hygiene achten. Denn neben den tierärztlich verordneten Maßnahmen ist auch die gewissenhafte Beseitigung und Entsorgung von Hunde- und Katzenkot wichtig. Der Kot sollte beim Spaziergang wie auch im Garten täglich aufgesammelt und in einem verschlossenen Tütchen über den Hausmüll entsorgt werden. Auf keinen Fall sollte man ihn in der Toilette hinunterspülen oder auf den Kompost geben. Da es bei freilaufenden Katzen und Hunden nahezu unmöglich ist, den Kot aufzusammeln, muss die Entwurmung bzw. Kontrolle bei diesen Tieren besonders sorgfältig vorgenommen werden.
Alternativ zur Entwurmung können Kotuntersuchungen vorgenommen werden. Allerdings wird damit nicht sicher verhindert, dass zwischen den Untersuchungen über mehrere Wochen infektiöse Wurmeier ausgeschieden werden können. Wichtig ist, dass die Kotuntersuchungen regelmäßig (genau so oft wie die empfohlenen Entwurmungen) durchgeführt werden und die zu untersuchende Kotprobe (mindestens vier Gramm) über drei Tage hinweg gesammelt wird.
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Wie oft muss ich mein Tier entwurmen?
Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V. / Foto: esccap.de
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Sind die Würmer jetzt mehr geworden? Oder die Mittel um so viel schlechter? Wieso wird heutzutage schon vier mal im Jahr ein Behandlung auf Verdacht verordnet?
Ich bin mit Hunden aufgewachsen und ein halbes Jahrhundert hat mich kein Wurm gefunden. Sogar in der Zeit als Wurmmittel noch nicht die Regel waren.
Und in den zig Jahren Hundehaltung hatte ich auch noch keinen wurmbefallenen Hund zu Hause. Weder bei denen die einmal im Jahr ihr obligatorisches Tablettchen dagegen bekommen haben noch die, die überhaupt kein Wurmmittel bekamen.
Wer garantiert, dass nach der Wurmbehandlung nicht gleich wieder eine Ansteckung erfolgt. (Das wäre doch ein Argument für täglich eine Behandlung!!!)
Also warum ebenso häufig Kotuntersuchungen veranlassen, wenn keine Symptome da sind. Auch der Hundedarm kann sich vor Einnistung schützen, sofern er artgerechtes frisches Futter bekommt.
Wer garantiert, dass nicht auch die Würmer resistent gegen diese zu häufig verabreichten Wurmmittel wird – aber im Gegenzug – der Darm Schaden nimmt.
Ich nehme auch nicht vorbeugend Schmerzmittel. Wenn Hunde argerecht gefüttert werden, dann haben sie auch Abwehrkräfte dagegen. Und sollte es doch einmal der Fall sein, dann wird halt dagegen behandelt wie vor Jahren auch so üblich.
Würde mich wohl interessieren wie viele Hunde wirklich Würmer haben nach häufiger Kotuntersuchungen, wahrscheinlich keine.
Und, wie viele mit Wurmmittel traktierte Hunde dann arge Verdauungsprobleme bekommen, die dann mit Antibiotika behandelt werden?
Gibt es nicht auch schon Allergiebehandlung mit Würmern (zumindest wird daran geforscht)?
Was beim Menschen schon erforscht wurde, dass Würmer das Immunsystem auf Trab bringen, wird wohl bei Hunden auch so sein.
Schließlich leben ja auch eine Unzahl von Bakterien auf und in uns.
Es wird doch nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Und man soll das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Oder, mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Gruß Martin
Ich muss Martin übereinstimmen. Ich leben am Bauernhof, alle meine vorigen und jetzigen Hunde auch. Wir gehen täglich am Feld spazieren, meine Hunde jagen Mäuse. Meine Katze ist regelmäßige Freigängerin und Mäuseschreck. Komischerweise haben wir nie und tun es jetzt auch nicht: Entwurmen.
Früher gab es das nicht so und heutzutage, schicke ich mal eine Kotprobe ins Labor wenn ich mal sicher gehen will.
4x im Jahr entwurmen bringt nichts ausser einer Chemieverabreichung und Geld für die Pharmafirmen.
ENTWURMUNGSMITTEL SIND KEINE PROPHYLAXE.Sie schützen nicht vor Würmern. Sie entfernen nur eventuell vorhandene und wenn Würmer da sind muss man eh nicht nur einmal sondern mehrmals knapp hintereinandern entwurmen.
Beim Rest stimme ich Martin vollkommen überein und brauche es nicht zu wiederholen.
Mit lieben Grüßen
Sabine
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