Sind Fiaker in der Großstadt Tierquälerei?
Österreich – Bei den Salzburger Fiakern werden derzeit neuartige “Pooh-Bags” getestet. Dabei handelt es sich um Behälter, die sehr nahe der Hinterhand des Pferdes befestigt werden und durch Auffangen des Kots Straßenverunreinigungen vermeiden sollen.
Johanna Stadler, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN, ist aufgebracht: “Ich wüsste eine weitaus effizientere Methode, die Straßen Salzburgs sauber zu halten – weg mit den Fiakern!
Für Pferde bedeuten diese täglichen Fahrten mitten im Autoverkehr und auf hartem Straßenasphalt hohen Stress und absolute Qual. Und dass sie nun auch noch Schmerz und Panik verursachende Windeln bekommen sollen, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.”
Die Pooh-Bags sind auch bei den Wiener Fiakern verbreitet, durch die unterschiedliche Konstruktion der Kutschen sind sie etwas höher angebracht. Die Salzburger Befestigungsart ist selbst für Fiaker-Fahrer selbst zweifelhaft: Die Haut der Tiere wird aufgescheuert, und es ist fraglich, ob vollgefüllte Pooh-Bags in der Halterung bleiben. “Die Chance, dass der Kot trotz Pooh-Bags auf der Straße landet, ist also nicht gerade klein”, betont Johanna Stadler: “Dann frage ich mich: Wozu das Ganze, wenn am Ende neben Tierqual nichts bleibt?”
Stadler erklärt: “Diese Pooh-Bags sind garantiert von jemandem entwickelt worden, der keine Ahnung von Pferden hat. Es ist doch kein Wunder, dass die Tiere vor den unbekannten Behältnissen zurückscheuen – sie spüren sie an ihren Hinterbeinen, können sie durch die Scheuklappen aber nicht sehen. Zusätzlich verursachen sie innerhalb kürzester Zeit schmerzhafte Scheuerstellen an den Hinterbeinen” Für VIER PFOTEN ist klar: Fiaker raus aus Stadtgebieten, “dann wird auch die Diskussion um die Pooh-Bags redundant”, schließt Stadler.
Und Ihre Meinung?
Fiaker-Pferde brüten in der prallen Sonne
Quelle: ots / Foto: böhringer friedrich
Werbung