Heftige Expertenkritik zur Einführung des Hundeführscheins für Kampfhunde in Wien
Österreich – Die Wiener Kampfhundebesitzer protestieren: Ab heute dürfen sie mit ihren Vierbeinern nur noch mit Hundeführschein auf die Straße. “Kriminalisierung von Tierliebhabern” empören sich Hundebesitzer. Berechtigte Vorsichtsmaßnahme gegen reißende Bestien, sagen die Befürworter des “Hunde-Deckels”.
Das Wiener Hundeführschein-Modell: Soll es in ganz Österreich kommen, oder soll gleich ein Kampfhundeverbot her? Der seit heute in Wien geltende Hundeführschein für bestimmte Rassen – sogenannte Kampfhunde – findet wenig Anklang bei Experten. Das hat die gestrige ATV-Diskussionssendung “Am Punkt” zum Thema “Der Hund als Waffe – Was bringt der Kampfhundeführschein?” einmal mehr gezeigt. Schon vor dem Beschluss im Wiener Landtag hatten sich zahlreiche Experten, wie etwa die Wiener Tierärztekammer oder der Kynologenverband, sehr kritisch zu Wort gemeldet.
Vor allem die sogenannte Rasseliste wurde von der Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins, Madeleine Petrovic, und von Ursula Aigner von “Vier Pfoten” massiv in Frage gestellt. Die Liste sei völlig willkürlich und wissenschaftlich nicht haltbar. Es gebe keine “Kampfhunde”, der Hundeführschein müsse stattdessen bei den Hundehaltern ansetzen, so der Tenor der Kritik: “Es geht eben darum, dass durch diesen verpflichtenden Hundeführschein ein falsches Sicherheitsgefühl vorgegaukelt wird. Denn, die Hundehalter und Hundehalterinnen, die verantwortungsbewusst sind, die stellen sich der Situation, machen den Führschein, haben dann den Beleg. Diejenigen, die mit ihren Hunden unverantwortungsvoll umgehen, sie falsch behandeln, die nicht auf ihre Bedürfnisse eingehen, die wiederum trifft man mit dieser Regelung überhaupt nicht.”, so Ursula Aigner von “Vier Pfoten”.
Der Wiener Tierschutzombudsmann Hermann Gsandtner, der im Auftrag der Landesregierung den Hundeführschein entwickelt hat, verteidigt das Gesetz. “Was der Wiener Hundeführschein nicht ist, und was sehr oft verwechselt wird: der Hundeführschein ist keine Verhaltenstherapie, der Hundeführschein ist kein Wesenstest, was den Hund betrifft. Er wendet sich ausschließlich an das andere Ende der Leine.” Der Hundeführschein wäre außerdem eine große Belastung für das Wiener Tierschutzhaus, so Petrovic. Denn immer mehr Hundehalter würden ihre “Kampfhunde” lieber ins Tierheim bringen, als den Führschein zu machen. Ihre Einrichtung platze aus allen Nähten. “Man kann doch nicht das ganze Problem auf die Tierschutzvereine abwälzen. Und wenn die Stadträtin Sima gesagt hat, der Hund ist vielleicht besser aufgehoben in einem Tierheim – dann sag ich: Wir sind am Rande des Möglichen!” so Petrovic. Gute Chance räumt Petrovic der Verfassungsklage der FPÖ gegen den Hundeführschein ein.
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Quelle: ots / Foto: ToB
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