Wiener Tierschutzverein: 164 Jahre lang “Die Stimme der Tiere” und kein bisschen leise
Wien (apa/ots) – Im Jänner 1846 wurde der Wiener Tierschutzverein (WTV) vom Dichter und Literaten Ignaz Castelli gegründet und ist damit die zweitälteste Tierschutzinstitution Europas. Hunderttausenden Tieren konnte seither geholfen werden. Doch der WTV baut nicht nur auf Tradition, die neue Vereinsführung unter Dr. Madeleine Petrovic setzt Akzente in Richtung Kompetenzzentrum und Neubau.
Der Wiener Tierschutzverein beherbergt tagtäglich an die 1.500 tierische Schützlinge, vom Wildtier in Not bis zu Hund, Katze, Kleintier und ausgesetzten Exoten. Über das Jahr gerechnet macht das circa 12.000 Tiere, die im Tierschutzhaus in Vösendorf Asyl und Hilfe erhalten bzw. zur Vergabe kommen. Gerade für jene Tiere, die nicht so leicht ein neues Zuhause finden, setzt der Wiener Tierschutzverein verstärkt neue Akzente. “Wir sind im Begriff, unsere EDV-gestützte Tiervermittlung so umzustellen, dass unsere Schützlinge noch zielsicherer an die passenden Menschen vergeben werden können. Zusätzlich bieten wir seit einigen Monaten Seminarprogramme zur artgerechten Tierhaltung an.
Wiener Tierschutzhaus
Unser Ziel heißt Tierschutz-Kompetenzzentrum”, sagt WTV-Präsidentin Dr. Madeleine Petrovic. “Mit unserer vereinseigenen Hundeschule haben wir erfolgreich völlig neue Wege eingeschlagen, was Therapie und Resozialisation betrifft. Motivation und Gewaltfreiheit, heißt unser Trainingprinzip”, so Petrovic weiter. “Besonders stolz sind wir auf unser ehrenamtliches Betreuungspaten-Projekt, an dem mittlerweile über 200 Personen mit großem Engagement teilnehmen. Diese Tierfreunde wenden einen Großteil ihrer Freizeit dafür auf, um das Leben unserer Tierheimhunde abwechslungsreicher und liebevoller zu gestalten. Gut auf den Menschen gewöhnte Tieren haben natürlich eine höhere Chance, vermittelt zu werden”, erklärt die WTV-Präsidentin.
Doch neben den erfolgreich angelaufenen Innovationen steht der Wiener Tierschutzverein auch vor großen Herausforderungen: “Auf gesetzlicher Ebene kämpfen wir gegen den ungebremsten Schacher mit Hundewelpen aus dem Osten an, ebenso gegen das neue niederösterreichische Hundehaltegesetz, das Hunde nur aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit diskriminiert”, so Petrovic. “Die größte Herausforderung heißt aber Neubau des Wiener Tierschutzhauses. Der gegenwärtige Standort ist aufgrund der Giftstoffbelastung des Bodens nicht zu halten. Wir suchen intensiv nach einer neuen Bleibe.” “Der Wiener Tierschutzverein versteht sich seit 164 Jahren als die Stimme der Tiere. Und wir sind kein bisschen leise geworden. Ich bin guter Dinge, dass der WTV auch die nächsten 164 Jahre die Interessensvertretung der Tiere in ganz Österreich sein wird”, zeigt sich die Präsidentin überzeugt.
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