Zwischenfall im Bärenpark Bern: Chancen von Bär Finn steigen
Schweiz – Dramatische Szenen im neuen Berner Bären-Park, als ein geistig behinderter 25-Jähriger am vergangenen Samstag in das Gehege gelangt und von einem Bär angegriffen wird. Der Mann wurde an Armen, Beinen und Gesicht verletzt, jedoch nicht lebensgefährlich. Die alarmierte Polizei schoss nach wenigen Minuten den vierjährigen Bären Finn mit mannstoppender Munition nieder und verletzte ihn dabei schwer.
Der Park ist eine neue Anlage direkt am Ufer der Aare und wurde am 22. Oktober 2009 eingeweiht, die Eröffnung für das Publikum erfolgte am 25. Oktober. Die Berner Bären leben nun in einem Park von 6000 m2 Fläche. Der grosse Bärengraben – ein historisches Monument – ist für die Bären nach wie vor zugänglich. Der kleine Bärengraben ist für das Publikum offen und kann für Events gemietet werden. «Das ist ein tragischer Tag für den Verletzten, für den Bären und für die Angestellten des Parks», sagte Tierparkdirektor Bernd Schildger. “Was sich im Bärenpark abgespielt hat, waren schreckliche Szenen, die uns tief betroffen machen», so Reto Nause, Sicherheitsdirektor der Stadt Bern. Bis tief in die Nacht habe man die Bilder der Ãœberwachungskameras analysiert. Zunächst blieb jedoch unklar, ob der Mann von der Mauer, die das Bärengehege abgrenzt, gefallen oder gesprungen war. Fest stand nur, dass der Mann gegen 16.00 Uhr die Mauer aus eigener Kraft bestiegen hatte und dort in Kauerstellung auf ihr verharrte, bis er ins Gehege fiel.
Im Gehege dann ging er auf den Bären zu, der ihn sogleich angriff. Nach sieben Minuten gab einer der eingetroffenen Polizisten einen gezielten Schuss ab. Tierparkdirektor Schildger sagte, Narkose-Munition hätte in diesem Fall nichts gebracht, weil sie erst nach Minuten gewirkt hätte. Passanten hatten zuvor versucht, den Bären abzulenken, indem sie Gegenstände ins Gehege warfen. Der Bär wurde dadurch aber eher nur noch mehr gereizt, da er ja nur sein Territorium verteidigen wollte.
Am Montag nach dem Zwischenfall nun positive Nachrichten aus dem Bärenpark: „Finn hat eine ruhige Nacht verbracht und gut geschlafen. Heute Morgen wurde er erneut vom Tierarzt mit Antibiotika und Schmerzmedikamenten behandelt. Bei der Fütterung ist er schnell aufgestanden und hat gut gefressen. Er bewegt sich deutlich aktiver und schneller als gestern. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es ihm besser geht als gestern und seine Chancen steigen. Für allenfalls Notwendige, und dann machbare chirurgische Massnahmen sind wir in engem Kontakt mit der Universität. Unsere Tierpflegende und Tierärzte sind ständig um ihren Patienten und Pflegling bemüht. Wir halten fest, dass der Unfall vom 21. November 2009 ein tragisches Ereignis für alle Beteiligten war. Die Entscheidung des Polizisten vor Ort hat in einer lebensbedrohlichen Notfallsituation ein Menschenleben gerettet. Sie war absolut richtig.”, so die Verlautbarung aus dem Bärenpark.
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Bär Finn in seinem Gehege
Quelle / Foto: Bärenpark Bern
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