Hautpilze bei Haustieren (2): Therapie und Behandlungsschema
Die sachgerechte Behandlung gegen Hautpilze verfolgt zwei Ziele:
* Verkürzung der Krankheitsdauer und
* Verhinderung einer Ausbreitung in der Umgebung und Ãœbertragung auf weitere Tiere und den Menschen.
Die Behandlung gegen Hautpilze basiert auf drei Pfeilern:
Das Tier wird »systemisch« behandelt, d.h. es bekommt eine Spritze und/oder Medikamente zur Eingabe über das Maul. Die Hautpilze werden damit „von innen heraus“ bekämpft. Gleichzeitig wird die Haut „lokal“ behandelt, d.h. das Fell und die Haut werden äußerlich mit Medikamenten gewaschen und/oder eingerieben. Diese äußere Behandlung schließt den gesamten Tierkörper ein und beschränkt sich nicht nur auf die Behandlung sichtbar betroffener Bereiche. Sie sollte über den gesamten Behandlungszeitraum mindestens 2 x in der Woche durchgeführt werden. Das Scheren des Fells, vor allem bei stark infizierten Tieren sowie bei Langhaarkatzen und in Mehrkatzenhaushalten, kann den Erfolg der äußeren Behandlung unterstützen. Unter Umständen kann es ausreichen, die Haare im Bereich der veränderten Hautbezirke zu scheren. Das Scheren erleichtert die Anwendung und das Eindringen der Wirkstoffe. Es muss vorsichtig erfolgen und in einem Raum durchgeführt werden, der sich im Anschluss leicht desinfizieren lässt.
Wichtig ist außerdem, ergänzend zu der Behandlung mit Medikamenten die Umgebung des Tieres und Gegenstände, mit denen das Tier Kontakt hat, sachgerecht zu desinfizieren (Näheres dazu weiter unten). Sinnvoll ist darüber hinaus eine Trennung von betroffenen und nicht betroffenen Tieren. Möglich ist auch eine »therapeutische Impfung« bei Hautpilzinfektionen. Die Impfung schützt aber weder vor einer Ansteckung noch vor einer Erkrankung. Bei geimpften Tieren ist jedoch eine höhere Infektionsdosis nötig, um eine Infektion und Erkrankung auszulösen. Die Impfung führt außerdem zu einer weniger schweren Ausprägung der Krankheitsanzeichen. Auf Wunsch kann sie zur Unterstützung der Behandlung (schnellere Besserung der Hautprobleme) oder in stark gefährdeten Beständen (z.B. Zuchten, Tierheimen) eingesetzt werden.
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Die Behandlung muss konsequent fortgeführt werden, bis der Erfolg der Therapie durch Laboruntersuchungen gesichert ist. Die Behandlungsdauer beträgt damit mindestens 6-8 Wochen. Denn: Für die Überprüfung des Therapieerfolges wird in der Regel 4 Wochen nach Behandlungsbeginn eine Untersuchung im Labor eingeleitet, deren Ergebnis erst nach rund 3-4 weiteren Wochen vorliegt. Erst wenn diese Untersuchung bestätigt, dass das Tier geheilt ist, kann die Behandlung beendet werden. Nach weiteren 4 Wochen wird jedoch auch dann erneut eine Laboruntersuchung vorgenommen, um wirklich sicher zu gehen, dass das Tier geheilt ist. Grundsätzlich gilt: Erst wenn zwei Untersuchungen mit einem Abstand von 4 Wochen belegen, dass keine Hautpilze mehr vorliegen, sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich. In Zuchten und Tierheimen oder bei wiederholten Rückfällen kann es sinnvoll sein, eine dritte Untersuchung als Endpunkt der Behandlung festzulegen.
Bleibt ein Therapieerfolg aus, können folgende Ursachen vorliegen:
* Die Behandlungsmaßnahmen (3 Säulen, siehe oben) werden nicht korrekt durchgeführt.
* Eine andere Erkrankung des Tieres schwächt das Immunsystem.
* Das Tier ist aufgrund erblicher Veranlagung besonders anfällig für Hautpilzerkrankungen, so dass zusätzliche Maßnahmen zur Heilung ergriffen werden müssen (z.B. therapeutische Impfung).
In Zuchten und Tierheimen lässt sich eine Hautpilzinfektion sehr schwer bekämpfen und stellt auch ein gesundheitliches Risiko für die Menschen dar, die mit den Tieren in Kontakt kommen. Die Mühen und Kosten für eine konsequente Behandlung und die Scheu, eine Hautpilzinfektion zuzugeben, sind oft mit dafür verantwortlich, dass die Behandlung nicht konsequent durchgeführt wird. Unter Umständen können auch eine Unterbrechung der Zucht und/oder der Verzicht auf Ausstellungen angeraten sein. Auch eine Impfung kommt in solchen Beständen in Betracht.
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Quelle: ESCCAP
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