Hautpilze bei Haustieren (1): Grundlagen und Diagnose
Hautpilze (Dermatophyten) entwickeln sich in Haut und Haaren und verursachen Hautveränderungen, die oft als kreisrunde Rötungen und/oder kreisrunder Haarausfall erkennbar werden. Die entsprechende Erkrankung bezeichnet man als Dermatophytose. Sie gilt als eine der häufigsten infektiösen Hauterkrankungen bei Hunden und Katzen. Aber auch bei kleinen Heimtieren wie Meerschwein oder Ratte sind Hautpilze verbreitet. Hautpilze können darüber hinaus von Tieren auch auf den Menschen übertragen werden. Hautpilze werden durch winzig kleine, unsichtbare Teilchen übertragen. Diese Teilchen bestehen aus kleinen Haarteilen, die mit Pilzpartikeln besetzt sind. Diese verbreiten sich sehr leicht und können in der Umgebung unter optimalen Bedingungen über Jahre hinweg ansteckend bleiben. Die Entwicklung von Hautpilzerkrankungen wird von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst, so gilt zum Beispiel:
* Für junge Tiere sowie solche mit geschwächtem Immunsystem besteht ein erhöhtes Risiko.
* Säugende Katzen und Hündinnen können mit Hautpilzen infiziert sein und diese auf ihre Welpen übertragen.
* Hunde und Katzen jeder Rasse sind für Hautpilze empfänglich. Für Perserkatzen wurde jedoch eine besondere Anfälligkeit nachgewiesen.
* Bei Katzen gibt es auch Hinweise auf familiäre Anfälligkeiten.
* Andere Parasiten wie Flöhe, Zecken, Milben oder Juckreiz sowie andere Hautinfektionen können winzige Hautverletzungen verursachen, die Hunde und Katzen für eine Hautpilzinfektion anfällig machen.
* Jede Erkrankung, die den Körper schwächt, kann Hunde und Katzen für eine Infektion mit Hautpilzen empfänglicher machen. Liegt ein Pilzbefall vor, muss daher abgeklärt werden, ob eine andere Erkrankung vorliegt. Wenn ja, sollte diese nach Möglichkeit behandelt werden, während parallel eine spezielle Behandlung gegen die Hautpilze erfolgt.
* Warmes und feuchtes Klima begünstigt eine Hautpilzerkrankung.
* Ein höheres Risiko besteht in Zuchten oder Tierheimen, bei streunenden Tieren, Jagdhunden und wild lebenden Katzen sowie Tieren, die mit Artgenossen oder anderen Tieren zusammen gehalten werden.
* Auch bei Tieren, die an Ausstellungen oder Wettkämpfen teilnehmen, besteht ein erhöhtes Risiko, an einer Hautpilzinfektion zu erkranken.
DONALD DUCK: Old Mac Donald Duck
Besteht der Verdacht auf eine Hautpilzerkrankung, muss dies vom Tierarzt sicher abgeklärt werden. Am zuverlässigsten ist dabei eine Kombination verschiedener diagnostischer Möglichkeiten, z. B. Untersuchung des Tieres unter einer Speziallampe, mikroskopische Untersuchung von Haaren, Bebrütung einer Kultur im Labor. Unter Umständen kann der Tierarzt in seiner Praxis sofort eine klare Diagnose stellen und direkt klären, ob es sich um einen Befall mit Hautpilzen handelt. Manchmal aber ist dies nicht möglich. In diesen Fällen müssen ergänzend Untersuchungen von Haut- und/oder Fellproben in einem spezialisierten Labor vorgenommen werden. Dafür werden Fell und/oder Hautproben eingesendet. Hierbei kann es einige Wochen dauern, bis endgültige Ergebnisse vorliegen.
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Quelle: ESCCAP
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