Brauchen Katzen Freigang?
Gerry war 13, als wir ihn im Tierheim abholten. Er sei ein sehr ruhiger lieber Kater, der sein Leben bei einer alten Dame verbracht habe. Nein, er müsse und wolle nicht nach draussen. Da Simba, meine alte Katzendame mit Arthrose, auch nicht mehr nach draussen konnte, habe ich mich für Gerry entschieden.
Gerry war schon im Auto sehr neugierig und hat seinen Kopf aus dem Korb gestreckt, nichts von scheu und ruhig. Zuhause angekommen hat er sofort die ganze Wohnung inspiziert und fand seine neue Freundin ziemlich langweilig. Viel lieber hat er mit uns gespielt und ist in der ganzen Wohnung herumgerannt. Bald schon durfte er mit in den Keller und im Treppenhaus spazieren gehen.
Eines Tages sprang er auf den Tisch in der Waschküche und hat zum ersten Mal in seinem Leben durchs Fenster die grosse weite Welt gerochen. – Von da an war er nicht mehr zu halten. Er hat Nächte lang miaut, bis ich unseren Hausmeister gefragt habe, wie eng er denn das sehe mit dem Katzenverbot. Ein paar Augenaufschläge später durfte ich mit Gerry in den Garten. Begleitet, dachte ich. Ha… bereits beim allerersten Mal ist er im Gebüsch verschwunden und einige Minuten später sah ich zwei Katzen hintereinander nachrennen. Gerry nicht etwa vorne, sondern hinten!
Gerry auf dem Nachhauseweg
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine Katzenleiter, und so kam eine recht ungemütliche Zeit, in der ich zwei- bis dreimal in der Nacht aufgestanden bin und den Kater rein- und rausgelassen habe. Kurz vor meinem Kollaps habe ich mir auf meinen Geburtstag eine Katzenleiter machen lassen und von da an war Gerry der glücklichste Kater im Quartier.
Von wegen ruhige Wohnungskatze!
Wir Menschen entscheiden, was für die Tiere am besten ist. Oft handeln wir damit aber gegen den Willen der Tiere und vor allem auch gegen die Natur. Klar, es mag Katzen geben, die gerne ihr Leben in einer Wohnung verbringen, aber ich bin überzeugt, dass die allermeisten Katzen ein Leben draussen vorziehen. Gerry ist das beste Beispiel dafür, was passiert, wenn ein Tier die Möglichkeit bekommt, ein artgerechtes Leben zu führen. Er hat uns erst mit 19 Jahren wieder verlassen.
Gastkommentar von Silvia Huwyler
Tierfreundin und Unternehmerin
aus Luzern in der Schweiz
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Ich finde auch, dass Katzen raus sollten. ich hatte lange Angst um meine 2 Katze u kater beide kstriert. Aber als sie immer so traurig aus dem fenster schauten lies ich sie raus, mit 3 und 1nem Jahr. Zuerst waren sie nur im Garten dann immer ein Stück weiter, sie haben sogar ihre Katzenkupels mitgebracht.ich hatte zwar immer etwas Panik, dass sie totgefahren werden, da ich in der Stadt wohnte, aber sie passen auf.
jetzt wohne ich im Dorf leider auch an der Hauptstrasse,sie gehen zwar hinten im Garten raus, aber nätürlich auch über die Strasse.
Seit einem Jahr wohen wir jetzt hier, und die 2 haben schon die ganze Gegend erkundet und viele Katzenfreunde gefunden. Leider sind in letzter Zeit 3 Katzen todgefahren worden, dass hat mich sehr traurig gemacht.Ich hoffe das passiert unseren nicht sie sind inzwischen 5 uns 7 jahre alt.Dafür haben sie aber ein glückliches Katzenleben, spielen auf Wiesen, klettern auf Bäume und haben Katzenfreunde.Ich hoffe wir haben sie mind noch 10 Jahre
In manchen Gegenden ist aber die Chance, dass eine freilebende Katze älter als 3 Jahre wird sehr gering!
Nicht zu vergessen: totgefahrene Katzen sind nicht immer sofort maustot – sondern werden angefahren – mittgeschleift – weggeworfen.. sie verkriechen sich und gehen elend zugrunde … sorry… da ist mir dann die Aussage: wenigstens hatten sie ein schönes Leben, doch zu wenig Ausgleich für ihren qualvollen Tod.
Ich merke aber, dass man dann auch zu Freigängern nicht diese Schmuseverbindung aufbaut, wie für eine reine Wohnungskatze. Die Katzen sind selbständig und holen sich nur ihr Futter ab, schlafen etwas und sind wieder weg.
Mit einer Wohnungskatze verbringe ich ganz bewu0t aktiv Zeit, um ihr den Ausgleich für die fehlende Aktivität von draussen zu ersetzen. Die persönliche Bindung wird auch durch das aneinanderschmusen beim Fernsehen und den Ritualen beim zu Bett gehen vertieft, während man dem Freigänger nur die Tür aufmacht zum rauslassen…
Vielleicht kommt es einen deshalb dann leichter so flappsig über die Lippen, dass da wieder 3 Katzen totgefahren wurden, aber man hoffe, dass die eigenen nicht erwischt werden….
So 500 m hinter uns ist eine Parkanlage, in der des Nachts sogar Hasen herumlaufen, aber nur knapp darüber, als Schleise zum Augebiet ist eine Schnellstraße: deshalb habe ich meine beiden Stubentieger zu Wohnungskatzen erzogen. Sie durften wirklich alles in der Wohnung in Beschlag nehmen, bekamen zusätzlich einen selbstgebauten Kratzbaum mit einer starken, durchgehenden Sisalstange und das wichtigste: viel Aufmerksamkeit und Zeit..
Ich wohne im Erdgeschoß und habe auch einen Balkon, den ich nie mit Netzen begrenzte! – beide Katzen sind trotz fremder Kater unter meinem Balkon, nie weggelaufen…
Sie lagen immer in der Sonne auf den Stühlen oder im Gras, dass ich in einem Trog angebaut hatte… Im Sommer schliefen sie nachts draussen – räckelten sich im Gras und kamen erst wieder fürs Kisterl gehen rein – sie wurden 16 und 17 Jahre alt. Krebs und Herzversagen – und ich kann mir WIRKLICH mit ruhigen Gewissen sagen; sie hatten – auch als “anerzogene” Wohnungskatzen – ein schönes Leben!
Hätte es ihnen nicht gefallen, hätten sie jederzeit über den Balkon davonlaufen können………….
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