Burgenländisches Streunerkatzen-Kastrationsprojekt gestoppt
Eisenstadt – Nach knapp zweieinhalb Monaten Laufzeit ist nun das Kastrationsprojekt des Landes Burgenland eingestellt worden, die Geldmittel wurden alle aufgebraucht. Das Land Burgenland sagte den streunenden Katzen mit einem eigenen Streunerkatzenprojekt den Kampf an, es sollte die Katzen von den Straßen bringen und die Tierschutzhäuser entlasten. Dazu wurden die Streuner ab August dieses Jahres in den Gemeinden einfangen und zur Kastration zu den an der Aktion teilnehmenden Tierärzten gebracht, danach wurden die Katzen wieder ausgesetzt.
“Da mit der letzten eingelangten Sammelrechnung das Budget bereits erschöpft ist, wurde ab dem 12. Oktober 2009 das Streunerkatzen – Kastrationsprojekt gestoppt. Die Kosten können nicht mehr getragen werden, daher dürfen ab sofort keine Katzen im Rahmen der Kastrationsaktion von den Tierärzten angenommen werden. Bisher eingelangte Abrechnungen werden berücksichtigt.”, so Landesveterinärdirektorin wHR Dr. Liselotte Pölzlbauer in einer Aussendung an die an der Aktion teilnehmenden Tierärzte.
Poor Stray Cat – Streunerkatze
Die Gesamtzahl aller kastrierten Tiere steht noch nicht fest. Nach Auskunft der Veterinärbehörde wurden mit Stichtag 30. September jedenfalls 487 Tiere kastriert, davon waren 336 Katzen und 151 Kater. Hervorzuheben ist, dass bis zu diesem Stichtag annähernd 40% der Tiere alleine im Bezirk Oberwart gefangen wurden, nach vorläufigen Schätzungen sogar 50% der Projektmittel bis zum Stop der Aktion dort aufgebraucht wurden. Während eine Katzenplage in diesem Bezirk nun wohl abgewendet werden konnte, erscheint ein effektiver Stop einer weiteren Streunervermehrung in den restlichen Bezirken aufgrund der sehr ungleichmäßig eingesetzten Mittel mehr als fraglich.
Agrarlandesrat Ing. Werner Falb-Meixner (ÖVP) hatte für das Projekt rund 50.000 Euro veranschlagt. In Kooperation mit der Landesveterinär-behörde, den Amtstierärzten der Bezirksverwaltungsbehörden und der burgenländischen Tierärztekammer wurde diese Aktion gestartet, um vorhandene Überpopulationen in den Griff zu bekommen.
Die Tierärzteschaft unterstützte das Projekt, indem sie die Kastrations OP unter dem Tierärztetarif durchgeführt hat.
Ob und in welchem Umfang das Projekt nun fortgesetzt wird, ist noch Gegenstand von Gesprächen. “Man ist jedenfalls positiv überrascht, wie intensiv und in welch kurzer Zeit das Angebot von der Bevölkerung wahrgenommen wurde”, so der erste Kommentar aus dem Büro des Landesrates. Jedenfalls sieht sich Landesrat Falb-Meixner in seiner Arbeit für den Tierschutz bestätigt und ist bemüht, neue Finanzmittel für eine Weiterführung des Projekts klarzumachen, muß dahingehend aber noch Gespräche mit dem Koalitionspartner (der den Finanzlandesrat stellt) führen. Wie zukünftig die Mittel aufgeteilt werden sollen, ob die Bezirke einzelne Zuweisungen erhalten und welche andere Schlußfolgerungen noch aus dem Projekt zu ziehen sind, wird in den kommenden Tagen nach Eingang der letzten Abrechnungen eine Evaluierung zeigen, deren Ergebnisse noch bekanntgegeben werden.
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