Verleihung des Bayerischen Tierschutzpreises 2009
Am Mittwoch, dem 7. Oktober, fand in der Grossen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität München die Verleihung des Bayerischen Tierschutzpreises 2009 statt. Begrüßung, Ansprache, Laudatio und Verleihung des Tierschutzpreises erfolgte durch Ministerialdirigent Christof Deckart. Im Folgenden die heurigen Preisträger:
Prof. Dr. Karl Heinritzi
Allein in Deutschland werden jährlich etwa 22 Millionen männliche Mastferkel routinemäßig in den ersten Lebenstagen ohne Betäubung kastriert, um später den unangenehmen Ebergeruch des Fleisches zu verhindern. Herr Professor Heinritzi untersucht seit mehreren Jahren praxistaugliche Alternativen zur betäubungslosen Kastration und hat damit einen entscheidenden Anstoß zur Abkehr von dieser für die Tiere schmerzhaften Prozedur gegeben. Seine Untersuchungen haben u. a. ergeben, dass die Gabe von Schmerzmitteln den postoperativen Schmerz der Tiere deutlich lindert. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden in Deutschland mittlerweile flächendeckend Schmerzmittel bei der Kastration der Mastferkel eingesetzt.
Dr. Günter Rademacher
Herr Dr. Rademacher setzt sich seit Jahren für die Verbesserung der Haltungsbedingungen von Rindern und ihrer tierärztlichen Versorgung ein. Durch Veröffentlichungen und Vorträge sowohl für Tierärzte wie für Landwirte weist er unermüdlich auf oft als nebensächlich erachtete Defizite und Behandlungsfehler hin und gibt Ratschläge, wie durch angemessene Haltung und Pflege von Rindern und Vorsorgemaßnahmen viel Tierleid verhindert werden kann.
Dr. Elke Heyn und Dr. Angela Hagn
Amerikanische Nerze leben in freier Wildbahn in der Nähe von Gewässern und sind sehr gewandte Schwimmer und Taucher. Die Käfighaltung auf kommerziellen Nerzfarmen bietet den Tieren keine Möglichkeit, dieses arttypische Verhalten auszuüben. In der Doktorarbeit von Frau Dr. Hagn, die unter der Betreuung von Frau Dr. Heyn entstanden ist, wurde das arteigene Verhalten von Farmnerzen unter seminatürlichen Bedingungen untersucht. Das Hauptaugenmerk lag dabei in der Nutzung der verschiedenen Wasserbecken. Die Ergebnisse belegen eindeutig, dass der Zugang zu Wasserbecken zum Wohlbefinden der Tiere beiträgt und für die tiergerechte Haltung von Nerzen unerlässlich ist.
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Quelle: LMU
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