Straßenhunde: Tierschutz ist ein europäisches Anliegen
“Sie werden gejagt, gefangen und getötet – die Straßenhunde genießen in den wenigsten EU-Mitgliedsstaaten Schutz und Respekt”, sagt Philip McCreight von der Tierschutzorganisation TASSO e.V. Petra Zipp vom Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) pflichtet ihm bei: “Mit der Tiergesundheitsstrategie 2007-2013‘ hat sich das Europaparlament zu seiner Verantwortung für Haustiere bekannt, zu denen die Straßentiere als verwilderte ausgesetzte Heimtiere natürlich auch gehören”, so die Tierschützerin. Folgerichtig beriefen sich Tierschutzorganisationen nun auf dieses Papier, um Straßentiere in die Vorbeugungsmaßnahmen (Impfen, Kastrieren, medizinische Versorgung) der Kommission mit einzubinden.
Diese Forderung trugen TASSO, der Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) sowie Vier Pfoten und Europäischer Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) nun in Brüssel vor. Sie untermauerten ihr Anliegen mit fast 60.000 Unterschriften, die seit Januar 2008 gesammelt worden waren. Der bmt hatte zu Beginn des letzten Jahres seine Kampagne “Auch Straßenhunde haben ein Recht auf Leben!” gestartet und eine Resolution verabschiedet, in der die EU aufgefordert wurde, im Rahmen der “Tiergesundheitsstrategie” Fördergelder für flächendeckende Kastrationsprojekte bereit zu stellen.
Tierschutz beginnt schon bei der Erziehung unsere Kinder
Die Tierschützer vertreten gemeinsam rund 3,5 Millionen europäische Bürger, die nicht mehr akzeptieren wollen, dass Straßenhunde in einer wachsenden europäischen Gemeinschaft immer wieder grausamen Tötungsaktionen zum Opfer fallen. „In fast allen EU-Ländern werden Straßenhunde gefangen und getötet – die Methoden sind zutiefst inhuman und schockieren, wie jüngste Übergriffe aus Rumänien an Straßenhunden belegen, die Öffentlichkeit“, sagt Petra Zipp.
Gemeinsam vertreten die Tierschützer die Auffassung, dass die EU die politisch Verantwortlichen für derartige Rechtsbrüche zur Rechenschaft ziehen und jenen Mitgliedsstaaten helfen muss, die finanziell und personell nicht in der Lage sind, ihr Straßentierproblem nachhaltig und tiergerecht zu lösen. Darüber hinaus würde eine systematische Registrierung und Erfassung der Haushunde und ihrer Artgenossen auf den Straßen die Besitzer zu mehr Verantwortung erziehen und gleichzeitig den illegalen Handel mit Welpen erschweren, wenn nicht ganz unterbinden.
Die EU Kommission dankte den Tierschutzorganisationen für die übergebenen Resolutionen und den sachlichen Dialog, ohne sich jedoch auf konkrete Zusagen festzulegen. Die Tierschutzorganisationen werden sich daher weiterhin mit aller Kraft für die Umsetzung ihrer Forderung einsetzen.
Quelle: TASSO.net
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