Sporotrichose
Die Sporotrichose oder Sporothrix-Mykose, auch Schenk-Krankheit bzw. Morbus Schenk ist eine seltene Pilzerkrankung, welche die tiefen Hautschichten, das Lymphsystem oder den ganzen Körper befallen kann. Sie tritt beim Menschen, Hunden und Katzen auf und ist als vom Mensch auf das Tier und umgekehrt übertragbare Erkrankung als Zoonose einzustufen.
Der Erreger der Infektionskrankheit ist Sporothrix schenckii. Die Erkrankung zeigt sich vor allem in der Bildung von Knoten in der Unterhaut, die aufbrechen können und dann ein schmieriges Exsudat absondern. Zur Behandlung werden Iodverbindungen oder Antimykotika eingesetzt.
Ursache, Verbreitung und Krankheitsentstehung
Die Infektion erfolgt durch direktem Kontakt mit dem Erreger, vor allem durch Hautwunden. Sporothrix schenckii ist ein überall vorkommender (ubiquitärer) Pilz, der besonders zahlreich in Böden mit sich zersetzendem organischen Material (Humus, Kompost) als Fäulniskeim (Saprophyt) vorkommt. Stichverletzungen durch kontaminierte Splitter und durch Katzen verursachte Kratzwunden sind häufigere Auslöser einer Sporotrichose. Beim Menschen sind vor allem Mitarbeiter in Baumschulen, Gärtner und Landwirte gefährdet.
Ein direktes Einbringen in Wunden scheint aber nicht in jedem Fall zwingend notwendig zu sein. Eventuell reicht der bloße Kontakt von Menschen mit dem Exsudat von Katzen zu einer Infektion aus. Darüber hinaus scheiden infizierte Katzen große Mengen des Erregers auch mit dem Kot aus.
Die Sporotrichose ist vor allem eine Einzelerkrankung. 1988 traten 84 Sporotrichosefälle in den USA auf, die auf Torfmullverpackungen von Baumsetzlingen zurückgeführt werden konnte. In den Jahren 1998 bis 2004 gab es in Rio de Janeiro eine starke Häufung der Erkrankung, wobei 1503 Katzen, 759 Menschen und 64 Hunde betroffen waren. In der Mehrzahl der Fälle bei Menschen und Hunden war ein direkter Kontakt mit Katzen nachzuweisen.
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Klinische Erscheinungen
Die Hautform äußert sich in Hautveränderungen, die sich zumeist in der Nähe von Hautverletzungen befinden und nicht schmerzhaft sind. Gegenüber einer antibakteriellen Behandlung sind sie unempfindlich. Diese Form kommt beim Menschen seltener vor, in solchen Fällen dann als „ulzerativ-verruköse“ Läsionen der Haut. Beim Hund treten zahlreiche Knötchen (Granulome) in der Unterhaut auf, die geschwürig zerfallen und ein rotbräunliches Exsudat absondern können. Katzen zeigen häufiger Eiterbeulen (Abszesse) oder nicht abgegrenzte Eiterherde (Phlegmone), die ebenfalls geschwürig zerfallen und keine Abheilungstendenz zeigen. Durch den ausgeprägten Putztrieb der Katze können die Erreger weiter über den Körper verteilt werden und sich auch jenseits des ursprünglichen Herds ansiedeln.
Die Haut-Lymph-Form (lympohokutane Form) entsteht durch Verbreitung des Erregers aus den Hautwunden über die Lymphgefäße und ist somit eine Komplikation der Hautform. Diese Manifestation ist typisch für die Sporotrichose beim Menschen. An der Eintrittstelle entstehen Furunkel-ähnliche Knoten, die einschmelzen können, und zusätzlich „Satellitenläsionen“, die sich kettenähnlich entlang der abfließenden Lymphgefäße befinden. Typisch ist eine Lymphknotenschwellung der betroffenen Region.
Die generalisierte Form tritt am seltensten und zumeist nur bei immuninkompetenten Patienten auf, beim Mensch vor allem Patienten mit AIDS oder nach Organtransplantationen, bei Katzen Tiere mit Leukämie oder Immundefizienzsyndrom. Sie ist durch allgemeine und unspezifische Krankheitszeichen wie Schwäche und Fieber gekennzeichnet. Hierbei kommt es zu einer Absiedlung des Erregers in andere Organe und Gewebe. Die Verbreitung erfolgt zumeist aus befallenen Lymphknoten. Ein primärer Lungenbefall (Lungenform) durch Einatmen der Konidien ist möglich. Die Prognose ist in solchen Fällen schlecht.
Untersuchungsmethoden
Bei der Untersuchung ist darauf zu achten, dass die Erkrankung ansteckend ist, selbst wenn die Granulome noch nicht eröffnet sind. Die Diagnose wird durch eine mikroskopische Untersuchung des Exsudats aus den Knötchen gestellt. Die Erreger stellen sich als etwa 2–10 µm große, zigarrenförmige oder runde Gebilde dar, die sowohl innerhalb von Zellen als auch frei in der Flüssigkeit des Exsudats vorkommen können. Bakterielle Sekundärinfektionen sind häufig. Spezielle Färbemethoden wie die PAS-Färbung erleichtern die Diagnose. Ein negativer Nachweis in einer Probe schließt die Erkrankung noch nicht aus, insbesondere beim Hund finden sich zumeist nur wenige Pilze in den Hautknötchen.
Die Anzüchtung des Erregers gelingt zumeist nur aus Proben, die chirurgisch aus der Tiefe der Knötchen gewonnen werden. Am verlässlichsten ist der Nachweis über einen Immunfluoreszenztest, der selbst bei negativer Pilzkultur das eventuelle Vorkommen des Erregers noch sicher anzeigt. Differentialdiagnostisch sind bakterielle und andere Pilzerkrankungen der Haut, Tumore und Parasiten (Demodikose) auszuschließen.
Therapie
Bei Tieren ist die perorale Gabe von gesättigter Kaliumiodidlösung auch aus Kostengründen das Mittel der Wahl. Die perorale Gabe von Antimykotika wie Ketoconazol oder Itraconazol ist ebenfalls möglich. Eine Behandlung mit Kaliumiodid sollte noch 30 Tage über das Verschwinden der Granulome hinaus fortgesetzt werden. Allerdings ist Iod in höheren Dosen giftig. Bei Auftreten von Vergiftungserscheinungen (Nasen- und Augenausfluss, starke Schuppenbildung beim Hund; Erbrechen, Fressunlust, gestörtes Allgemeinbefinden oder gar Herz-Kreislaufversagen bei der Katze) muss die Behandlung ab- oder zumindest unterbrochen werden.
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Dieser Artikel basiert u.a. auf dem Wikipedia Artikel Sporotrichose / lizenziert unter GFDL / Liste der Autoren
hallo
danke für den tollen blog, ich werde hier auf jeden fall weiterlesen. Die artikel sind sehr interessant und hilfreich.
gruss