Hundeschicksal in China heute: Luxusgrab oder Kochtopf
China – Mehr als eine Million Hunde leben in Peking, Tendenz stark steigend. Mit dem wachsenden Wohlstand der Mittelschicht in den Städten gedeiht auch die Tierliebe der Chinesen – und nimmt inzwischen genau so absurde Züge an, wie in der westlichen Welt.
Jedes Tier, das höher ist als 35 Zentimeter, ist im Zentrum von Peking offiziell verboten. Pro Haushalt ist nur ein Hund erlaubt. 800.000 Hunde sind in Peking angemeldet, aber genau so viele, schätzt man, leben heimlich in der Hauptstadt, ständig versteckt von der Polizei.
Hunderöckchen, Hundekleidchen, Hundeschühchen sind Verkaufsschlager. Ein Pet Spa findet man nicht nur in Hollywood – nein, auch in der Hauptstadt der größten Diktatur der Welt ist man auf den Hund gekommen. Hier badet der Mittelstands-Hund im Holzzuber in lauwarmen Wasser, verfeinert mit Ölen, Rosenblättern und Mineralien aus dem Toten Meer. Zur Entspannung gibt es danach eine leichte Massage für den Vierbeiner. Auch ein Besuch im Nagelpflegestudio wird regelmäßig absolviert. Dabei werden dem Pekinger Stadthund die echten Krallen kurzgeschnitten, dann werden künstliche Nägel in verschiedensten Farben übergezogen …
Der gewöhnliche Hund jedoch führt nicht so ein Luxusleben in Peking. Wenn er Glück hat, lebt er sein Leben in einer Dreizimmerwohnung in einem Wohnblock, irgendwo im siebenten oder vierzehnten Stock, und darf sich auf einem kleinen umzäunten Grasfleck von einem Quadratmeter zwischen den Wohnblocks erleichtern. Abends nach der Arbeit geht´s mit Frauchen oder Herrchen aus der durch das “chinesische Wirtschaftswunder” immer größer werdenden Mittelschicht ins Freie. Spaziergang auf der Straße oder Spielen auf einem der kleinen Rasenflächen wie dem “Glückliche-Hunde-Garten”. Zu Zeiten der Kulturrevolution wurden von der Polizei auf der Straße angetroffene Hunde sofort erschossen, heute erkundigt man sich nach geleisteter Hundesteuer und Genehmigung für den Einzelhund: Ein-Hund-Politik in China.
Erst im Tode geht es ab ins Grüne. Im Norden von Peking, etwa eine Stunde von der Innenstadt entfernt, liegt der Chen Shaochun’s Baifu Tierfriedhof. Schon über 2000 Haustiere sind hier in einem Birkenwäldchen begraben, in zwei Dritteln der Gräber haben geliebte Haushunde ihr letzte Ruhestätte gefunden. Auch hier sieht man die Auswirkungen des chinesischen Sonderweges, sogar Hunde sind auch im Tode nicht gleich. Neben der Sektion mit einfachen Gräbern, findet man die Luxusklasse-Ruhestätten mit über 8 Quadratmeter Größe, verziert mit Marmor, Gold und Glaselementen.
Doch finden jährlich unzählige Hunde ihren Frieden nicht in mehr oder weniger protzig ausgestatteten Tierfriedhöfen. Eine der PR-Kampagnen chinesischer Offizieller anläßlich der Olympischen Spiele 2008 in Peking war, dass der Konsum von Hundefleisch in China eine Randerscheinung in südlichen Provinzen wäre, die Masse der Chinesen diese Vorliebe einiger rückständiger Bauern nicht goutiere. Faktum ist: Millionen von Hunden werden in China unter grausamsten Bedingungen gehalten und geschlachtet, um letztendlich genüßlich verspeist zu werden. Es existieren im Netz unendlich grausame Videos darüber, welche die Redaktion bewußt nicht in diesen Artikel eingefügt hat. Dem Verzehr von Tieren, die in einem anderen Kulturkreis ein absolutes Tabu auf der Speisekarte darstellen, kann die Berechtigung, wenn aufgekärt betrachtet, nicht abgesprochen werden, auch wenn es den geschätzten Leser dabei noch so ekelt. Völlig inakzeptabel allerdings ist jedoch dabei der Umgang mit dem Nutztier Hund in China, obwohl westlichen Kritikern auch der Appetit vergehen würde, wenn ihnen der Verarbeitungsprozess ihres Wiener Schnitzels in manchen Teilen der europäischen Lebensmittelindustrie vor Augen geführt wird.
Trotzdem führt dieses Thema einmal mehr vor Augen, was China wirklich ist: ein Moloch einer Diktatur, der anscheinend nach wie vor beinahe alle Untriebe in punkto Umweltschutz, Tierschutz und Menschenrechten toleriert, nur damit die Grundbedürfnisse von Milliarden Chinesen gestillt werden können, um eine verbrecherische kommunistische, korrupte Clique an der Macht zu halten. Das vermehrte Aufbegehren des einfachen chinesischen Bürgers gegen die Schattenseiten des Regimes in letzter Zeit zeigt jedoch den beginnenden Umdenkprozess im Volk, dem sich die Herrschenden auf Dauer nicht entziehen werden können.
Die zwei Seiten eines Hundelebens in China (englisch)
Foto: IFAW
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Ohje, was soll man zu so nem Hundewahnsinn sagen…
Aber die Sache mit dem Tierfriedhof ist super – sollte es bei uns auch mehr geben, vielleicht nicht ganz so protzig, aber von der Grundidee her super….
Bei uns im Ländle käpft gerade ne Tierpension dafür einen Tierfriedhof eröffnen zu dürfen, es gibt jedoch noch viele Gegener… Schade…
Warum schreibt eigentlich niemand etwas gegen das Schächern wie es in der arabischen Welt üblich ist, oder warum schreibt kein Inder welche abscheulichen Praktiken wir hier anwenden um ihre heiligen Tiere zu schlachten?
Natürlich, Tierleid hat in jeder Form unterbunden zu werden, aber dieses plakative Verhalten erinnert mich schon sehr an Missionierung…
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