Adipositas: Ãœbergewicht bei Hund und Katze (2)
Aufgrund genetischer Unterschiede besitzen manche Tiere einen niedrigeren Grundumsatz und benötigen somit zur Aufrechterhaltung ihres Idealgewichtes weniger Kalorien pro Tag als andere. Vermutlich besteht aufgrund dieser genetischen Variabilität bei manchen Rassen eine erhöhte Neigung zur Adipositas. Ein weiterer Risikofaktor ist die Kastration des Tieres. Man vermutet, dass Veränderungen im Hormonhaushalt zu einem verändertem Grundumsatz und zu veränderten Kontrollmechanismen über die aufgenommene Futtermenge führen.
Sobald feststeht, dass das Tier übergewichtig oder adipös ist, sollte zuerst das aktuelle Gewicht bestimmt und das Idealgewicht festgelegt werden. Wenn das Idealgewicht 15% unter dem tatsächlichen Gewicht liegt, sollte eine schrittweise Reduktion angestrebt werden. Wenn die Menge der täglichen Kalorienaufnahme feststeht, sollte man sich der Frage nach der Futterart zuwenden. Entweder man füttert eine reduzierte Menge des bisherigen Futters oder stellt auf eine spezielle Diät zur Gewichtsreduktion um.
Damit es nicht soweit kommt
Futtermittel, die speziell zur Gewichtsreduktion entwickelt wurden, unterscheiden sich untereinander im Protein- und Fasergehalt. Da Rohfasern einen sättigenden Effekt haben sollten, wurden üblicherweise faserreiche Futtermittel zur Gewichtsreduktion empfohlen. Neuere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass ein hoher Faseranteil die Verdaulichkeit des Futters reduziert, während proteinreiche Futtermittel den Fettverlust und Erhaltung oder sogar Erhöhung der fettfreien Körpermaße steigern. Die fettfreie Körpermaße, dazu zählt auch die quergestreifte Muskulatur, ist der metabolisch aktivste Anteil des Körpers. Aus der Humanmedizin ist bekannt, dass der Erfolg einer Diät länger anhält, wenn während des Abnehmens der Anteil an fettfreier Körpermaße erhalten bleibt.
Ersparen sie ihrem Liebling solche Aufmerksamkeit
Nachdem der tägliche Kalorienbedarf determiniert wurde und die Diätauswahl erfolgt ist, sollte entschieden werden, wie gefüttert werden soll. Einzelne Mahlzeiten sind einer Ad-libitum-Fütterung in jedem Fall vorzuziehen. Ad-libitum-Fütterung heißt “nicht portioniert”, folglich können die Tiere frei über die Menge des aufgenommenen Futters verfügen. Zwei bis vier Mahlzeiten wären optimal.
Zusätzlich zur Kalorienreduktion sollte auch der tägliche Energieverbrauch des Tieres erhöht werden. Katzen sollten Idealerweise pro Woche 1% ihres Gewichtes verlieren. Hunde sollten ihr Gewicht pro Woche um 1-2% reduzieren. Sobald das ideale Körpergewicht erreicht ist, kann die tägliche Kalorienaufnahme dem Erhaltungsbedarf angepasst werden. Um Übergewicht oder Adipositas zu vermeiden, sollte zwischen Tierhalter und Tierarzt ein aufklärendes Gespräch über die artgemäße und individuell benötigte Fütterung seines Tieres erfolgen.
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